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Powerhouse

In An Ambient Way

Info Musikrichtung: Modern Jazz VÖ: 19.06.2015 (Chesky Records) Gesamtspielzeit: 52:07 Internet: http://www.in-akustik.com/de/Unternehmen/default.asp http://www.chesky.com/

Einem Zeitsprung gleich fühle ich mich zurückversetzt in die Zeit solcher Alben wie In A Silent Way, Nefertiti oder The Sorcerer, also jene Platten von Miles Davis, die seine Wende zum elektrischen Jazz und der Fusion mit Bitches Brew einleiteten.
Hauptaugenmerk wurde hierbei auf In A Silent Way gerichtet, wenngleich nicht nur die Titel der derzeitigen Original-LP verwendet wurden, sondern vielmehr auf die gesamten Sessions zurückgegriffen wurde bei der Auswahl. Powerhouse, das ist hinsichtlich der beteiligten Musiker sicher nahe an einer Supergroup, und so blieb es nicht aus, dass alle wesentlich mit hervorragenden Beiträgen zum Gelingen beitrugen.

Aufnahmetechnisch ist wie alles von Chesky Records ein Hochgenuss, natürlich aufgenommen in ‘Binaural+‘, wie üblich mit diesem speziellem für die Aufnahme herangezogenen Torso als Mikrofon, also mit “B & K 4100 Head and Torso simulator, MSB A/D Converter, and Chrystal Microphone cable“, ferner kommt noch hinzu, dass die Einspielung in einer früheren Kirche stattfand, heute als “The Hirsch Center“ bekannt, und diese besondere Schallkulisse sicher mitverantwortlich ist für den betörenden Klang.

Das alles führt erneut dazu, dass ich mich als Hörer inmitten der Band zu befinden scheine, so dass der Klang unglaublich räumlich, über Kopfhörer übrigens ein Genuss, auf mich einwirkt.
Der von Davis seinerzeit produzierte Sound wird stark nachempfunden, die Räume und Strukturen sind weit geöffnet, und teilweise bemerkt man schon ganz klare Ansätze davon, wie sich die Lehre des Trompeters bei solchen Gruppen wie Weather Report, zu deren Anfangszeit, niedergeschlagen hatte. Freiheit, Spontaneität und Weite bestimmen das ständig fließende musikalische Geschehen. Hierbei sind die Rockelemente, wie sie von Davis erst ein wenig später integriert wurden, schon ein wenig stärker eingebunden worden, insbesondere durch den israelischen Gitarristen Oz Noy.

Leider lässt sich auch etwas weniger Erfreuliches in Verbindung mit dieser Einspielung berichten, widerfuhr es doch dem Mitproduzenten und Musiker Bob Belden, dass er am 20.Mai 2015 im Alter von 58 Jahren verstarb. So hinterlässt er mit dieser Platte ein großartiges Vermächtnis, ein Werk, auf das er sicher stolz war und es auch sein durfte!

Wolfgang Giese