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Otis Spann

The Hard Way

Info Musikrichtung: Chicago Blues VÖ: 19.06.2015 (Inakustik) Gesamtspielzeit: 133:46 Internet: http://www.artistsonly.com/otis2.htm http://www.in-akustik.com/de/Unternehmen/default.asp

Der in Jackson, Mississippi, am 21.März 1930 geborene Pianist und Sänger lebte bis zum 21.April 1970. Er verstarb an Leberkrebs.
Nicht wenige Musikliebhaber hielten ihn für den wohl wichtigsten Bluespianisten der Bluesszene Chicagos. Auch er war einer Jener, die ihre Kunst von Big Maceo Merriweather gelehrt bekamen und mit vierzehn Jahren spielte er bereits in der einen oder anderen Formation. 1952 löste er seinen Lehrmeister in Chicago in der Band von Muddy Waters ab, dieser soll auch der Halbbruder des Pianisten gewesen sein. Lange spielten die Beiden zusammen, bis Otis aufgrund seiner Erkrankung 1968/1969 von Pinetop Perkins abgelöst wurde.

Spann zeichnete sich nicht nur durch sein kraftvolles und kreatives Pianospiel aus, sondern auch durch seine Stimme mit dem hohen Wiedererkennungswert. Sein Stil war sehr individuell und so konnte er neben seiner Solotätigkeit so manche Produktion aus dem Hause Chess veredeln.
Auf dieser aktuellen Kollektion sind alle Aufnahmen zusammengefasst, die der Musiker am 23.August 1960 in New York einspielte. Hinzu kommen auf CD 2 vier Bonustracks in Bandbesetzung, davon wurden die #13 und 14 am 25.Oktober 1954 in Chicago und die beiden letzten im Juli 1956, ebenfalls in Chicago, aufgenommen.
Die Session aus 1960 sprüht voller Intensität und der Blues pulsiert gewaltig und kraftvoll, die ersten zehn Songs erschienen einst bereits auf Candid Records unter dem Titel Otis Spann Is The Blues, und weitere Titel erschienen später als Walkin‘ The Blues.
Letztlich lässt sich feststellen, dass diese Aufnahmen sicher zu den Sternstunden des Blues Pianos zählen, und eine ganz wichtige Veröffentlichung für wahre Bluesfans darstellt! Grandios ist auch die Gitarrenbegleitung von Robert Lockwood, Jr., der der hohen Intensität des Vortrags noch einmal eine kräftige Beilage spendiert.

Die vier Boni zeigen einen anderen Spann, im Bandkontext, eben als Begleiter und weniger im Vordergrund, auf #13 ist es die scharfe Gitarre von B.B.King oder Jody Williams, angeblich sollen beide bei diesen Chess-Aufnahmen zugegen gewesen sein, die den Sound bestimmt, #14 ist ein Instrumental und die beiden letzten Songs sind klassische Beispiele besten Chicago Blues.
Auf einem viele Jahre nach seinem Tode errichteten Grabstein soll zu lesen sein: "Otis played the deepest blues we ever heard - He'll play forever in our hearts".
Genau so ist es, sein Beitrag zum Blues hätte viel mehr Zuspruch verdient, er war einer der ganz Großen!

Wolfgang Giese