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Fogg

High Testament

Info Musikrichtung: Psychedelic Heavy Rock VÖ: 03.07.2015 (Tee Pee Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 40:22 Internet: https://www.facebook.com/pages/FOGG/128373060568956

Wo die Amps kräftig röhren, es ordentlich dampft und bunte Einhörner durch die Lüfte schweben, da lass dich nieder… Es könnte sein, dass die Texaner Fogg zum Tanze aufspielen. Dabei klingt die Band herrlich verspult und doch so fett, dass man sie irgendwie lieb haben muss. Das Trio kombiniert die Schwere von Black Sabbath mit dem klanglichen Hedonismus von Led Zeppelin und Cream sowie dem luftigen Flair der Woodstock-Ära. Der Sound ist dabei gleichzeitig schweißtreibend wie psychedelisch. Klingt komisch? Ist aber so.

Dabei schwanken Fogg zwischen zerbrechlichen akustischen Abschnitten und schwerem Power-Gedröhne. Der Eröffnungstitel „Joy of Home“ bietet gleich mal beides und mündet in eine angenehme Jam-Atmosphäre, bei dem die Lust am Spiel größer als bis ins letzte durchdachte Songwriting ist. Etwas, das programmatisch für das ganze Album steht. Ein Schwenk hier- und dorthin ist schließlich nicht schlecht und sorgt für Spannung.

Trotzdem steckt das Trio im Anschluss das Terrain zuerst mit dem straighten, an Wolfmother erinnernden „You are welcome“ sowie der verdrogten Hippie-Ballade „The Garden“ (Flöten-Klimbim inklusive) ab, bevor man in weitere Untiefen abtaucht. Neben der unbändigen Spiellust von Bass, Gitarre und Schlagzeug sorgt auch der immer etwas angetütelt wirkende Gesang für ein Maß an Atmosphäre. Die Stimmung wird nie wirklich düster, selbst wenn man bei „Seasons“ eindeutig dem schwarzen Sabbat huldigt.

Fogg sind irgendwie eigen, das beweisen sie nicht zuletzt beim ausgedehnten Abschluss „Grass in Mind“ (was für ein programmatischer Titel!), mit dem sich der Kreis zu Song Nummer 1 wieder schließt. Aber die Eigenwilligkeit ist auch verdammt gut so. Fogg spielen Musik für Musiknerds, Musik die wie gemacht dafür ist, sie auf Vinyl abspielen zu lassen!

Mario Karl