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Reviews

David Chesky

Jazz In The New Harmonic – Primal Scream


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 24.04.2015

(Chesky Records)

Gesamtspielzeit: 60:18

Internet:

http://www.davidchesky.com/
http://www.chesky.com/
http://www.in-akustik.de/

Wie schon bei der letzten, 2013 erschienenen Platte, Jazz In The New Harmonic, haben wir es auch mit dieser neuen Veröffentlichung mit Musik außerhalb üblicher Strukturen zu tun. Wiederum scheint Chesky sich mit der einst von Gunther Schuller begründeten improvisatorischen Konvergenz von Klassik und Jazz oder auch der sogenannten Third Stream-Bewegung beschäftigt und diese Ansätze zu eigenen Ideen verarbeitet zu haben. Schuller versuchte seit etwa 1957, Elemente von Klassik und Jazz zu vereinen.

Und dadurch, in diesem Umfeld, entstand etwas, das ganz gewaltig nach Cool Jazz riecht, dabei vermengt es sich dieser mit dem modalen Jazz und der Stilrichtung eines Miles Davis Ende der Fünfziger sowie dessen Wandlung Ende der Sechziger.
So ist ein eindringlicher und fast schon un-emotional wirkender Klang entstanden, der dennoch Emotionen weckt. Und soundtechnisch ist es auch erneut die Besonderheit der Aufnahme, die anspricht, entstand diese doch in Zusammenarbeit mit dem “B & K 4100 Head and Torso simulator, MSB A/D Converter, and Chrystal Microphone cable“. Auch in den Siebzigern gab es solche ähnliche Technik, die binaurale Tonaufnahme oder auch Kunstkopfaufnahmetechnik. Neben dem Kopf dient nun insgesamt noch der Kunsttorso als zusätzliche Variante zum Einfangen des Klanges, ein System, genannt ‘Binaural+‘.

Die Musik wirkt in verschiedene Richtungen, sei es mit gespickten Dissonanzen beim Eröffnungstitel, oder insgesamt durch die eher laszive Atmosphäre, unterstrichen durch einen bisweilen hypnotisierend wirkenden Rhythmus, von Bass und Schlagzeug erzeugt.
Faszinierend kann ich mich auf große Räume einlassen und dabei ertappen, mich entschleunigt zu fühlen. Und klanglich ist ohnehin viel, viel Raum und ich habe den Eindruck, Teil der Band zu sein, so inmitten fühle ich mich. Jede kleine Nuance der Instrumente und deren Bedienung nehme ich wahr, dabei in einem ganz weichen und wattigen Umfeld, mit leichtem Hall ausgeschmückt.
Und erneut geht es mir auch bei dieser Platte so, dass all‘ meine Sinne angesprochen werden und die Musik genussvoll von mir wahrgenommen und verarbeitet werden kann. Erneut ein wahrer Volltreffer und ganz klar Jazz des 21.Jahrhunderts, mit dem Feeling von gestern ausgestattet.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Check Point Charlie (7:27)
2 Cultural Treason (7:16)
3 Quiet Desperation (10:07)
4 Kill The Philharmonic (8:50)
5 Primal Scream (10:32)
6 Isolation (8:52)
7 Sleepless In New York (7:33)

Besetzung

David Chesky (piano)
Javon Jackson (tenor saxophone, clarinet)
Jeremy Pelt (trumpet)
Peter Washington (bass)
Billy Drummond (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger