Reviews

David Celia

Double Mind

Info Musikrichtung: Singer/Songwriter-Pop, Americana/Folk VÖ: 19.06.2015 (Seedling Music / Radar) Gesamtspielzeit: 45:59 Internet: http://www.davidcelia.com

Da hat sich aber wieder jemand ausgetobt… Der Kanadier David Celia ist eben ein kleiner Freak, ein Musik-Nerd. Auf liebevolle Art und Weise kombiniert er alte Singer-/Songwriter- und Folktugenden mit Beatles- und Beach-Boys-Harmonien, viel Feingefühl und rootsigen Westcoast-Sounds. Mit ihrem dezenten Hippie-Charme ist die Musik genau das Richtige um die Seele baumeln, sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Immer mit einem Augenzwinkern und immer wieder mit einer Portion Humor, was Celia besonders mit den Lala-Chören von „Princess Katie“ beweist.

Double Mind atmet zweifellos ein großes Maß an Leichtigkeit. Dabei kann der Mann auch anders und hat mit „The Grind“ und „Smile, you’re alive“ zwei Durchhalte-Kopf-hoch-Nummern mit an Bord, die durchaus mitreißen und aufbauen. Aus ganz anderem Holz ist dagegen das Kazoo-lastige „Modern Widower“, das in psychedelischen Farben schimmert, was auch zu leicht schludrigen Indie-Nummern wie dem Titeltrack oder „Drunken Yoga“ passt. Man sieht, David Celia mag es abwechslungsreich.

Was alle Stücke dabei eint, ist das gute Händchen für eingängige Melodien. Denn ob man will oder nicht, man hört immer hin. Egal ob bei balladesken Momenten wie „Want you to be happy“ oder beim lässig-leichten Rock von „Twin Disguise“ und „Welcome to the show“. Letzteres hat der Mann sogar als Bonustrack für die hier ansässigen Fans in Deutsch intoniert. Alleine den charmanten Versuch in dieser Sprache zu singen muss man schon gut finden.

Am Ende ist David Celia mit „Double Mind“ abermals ein feines, kleines Album gelungen, das aufgrund seiner Ehrlichkeit und Herzlichkeit und der Liebe die drin steckt gefällt.

Mario Karl