Reviews
The Deslondes
Info
Musikrichtung:
Roots, Americana, Country
VÖ: 05.06.2015 (New West Records / ADA-Warner Music) Gesamtspielzeit: 39:27 Internet: http://thedeslondes.com https://www.facebook.com/thedeslondes |
The Deslondes sind keine „normale“ Band. Man sieht sich vielmehr in der Tradition von fahrenden, musikalischen Troubadouren, wandernden Folk- und Countrybarden. Und so bedienen sich die Songs der Gruppe auch der reichhaltigen Geschichte der amerikansichen Roots-Musik. Beeinflusst vom klassischen Soul, R&B, Folk, Roots-Country, Swamp-Boogie und Honky-Tonk verneigt sich die Band tief vor der Musik der Vergangenheit. Dabei klingt ihr Sound überraschend wenig altbacken, sondern regelrecht zeitlos.
Wenn der Kontrabass lostuckert und man im Hillbilly-Stomp mit rassigen Fiddle- und Lapsteel-Sounds um die Ecke biegt bleibt kein Auge trocken. Hier treffen sich gleichzeitig Johnny Cash, Gene Vincent oder Eddie Cochran zum Tanztee, während ein paar Minuten später Woody Guthrie, Hank Williams und Townes Van Zandt melancholische Weisen zum Besten geben. Immer wieder zeigen die Deslondes dabei eindringlich, dass Country früher keine peinlich missverstandene Musik für Trucker, sondern immer der Soul des weißen Mannes war.
Mit viel Hingabe und Seele wird ein toller Song nach dem anderen raus gehauen. Einer stimmungsvoller als der vorhergehende. „Fought the Blues and won“ ist eine sympathische Verliererhymne, bei der Fats Domino auf Country trifft. „Less honkin' more tonkin'“ bringt die Party mit lässigen Rhythmen in Schwung. Die Ballade „Low down soul“ verbreitet mit feinen Twang-Gitarrensounds Stimmung. Und „Same blood as mine“ ist Country-Folk reinsten Wassers, der vom tollen zweistimmigen Gesang lebt.
Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt des Albums, das mit „Out on the rise“ mit entspanntem Kneipenfeeling und wehmütigen Gesangsharmonien endet. Bis dahin hat man ein Amerika bereist das es heute so wahrscheinlich nicht mehr gibt, das aber in seiner eigenen Romantik weiterlebt. Hier allerdings nicht in verklärter Form, sondern äußerst lebendig und authentisch. „Simple and true“ heißt eine Nummer des Quintetts. Und das ist auch die Formel und vielleicht auch das Erfolgsgeheimnis von The Deslondes. Tolle Newcomer, starkes Album!
Mario Karl
Trackliste
1 | Fought the blues and won | 3:29 |
2 | Those were (could've been) the days | 2:29 |
3 | Heavenly home | 4:07 |
4 | Less honkin' more tonkin' | 1:42 |
5 | Low down soul | 3:36 |
6 | The real deal | 2:42 |
7 | Sombody's still someone | 3:07 |
8 | Time to believe in | 3:35 |
9 | Louise | 3:17 |
10 | Simple and true | 2:44 |
11 | Same blood as mine | 3:28 |
12 | Out on the rise | 5:11 |
Besetzung
Riley Downing
Dan Cutler
Cameron Snyder
John James Tourville
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |