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Reviews

Pete Townshend

Classic Quadrophenia


Info

Musikrichtung: Rock mit klassischem Orchester

VÖ: 05.06.2015

(Universal Music)

Gesamtspielzeit: 78:54

Internet:

http://petetownshend.net

Pete Townshend hat es sich nicht nehmen lassen Quardophenia zusammen mit einem klassischen Orchester und dem London Oriana Choir neu zu vertonen. Geholfen hat ihm dabei seine Lebensgefährtin Rachel Fuller. Sie hat die kompletten Orchesterparts ausgearbeitet, was sicher nicht besonders einfach war.

Zu Quadrophenia an sich muss nicht mehr viel gesagt werden. Die Story, das ursprüngliche Album von The Who und die Songs sind hinlänglich bekannt. Das Booklet ist optisch toll aufgemacht mit sämtlichen Texten und einigen interessanten Hintergrundinfos und Interviews. Townshend hat zur musikalischen Umsetzung seiner Rock-Oper um die Jugendbewegung der Mods das Royal Philharmonic Orchestra“engagiert. Hier wurde geklotzt und nicht gekleckert.

Das hört man schon, als die Overture „I Am The Sea“ beginnt. Wie ein klassischer Konzertabend beginnt das Orchester erst leise, um dann richtig voluminös zu beginnen. Musikalisch wird nichts großartig Neues geboten. Das ursprüngliche Album wird nahe am Original umgesetzt. Allerdings bringt das Orchester noch zusätzlich Atmosphäre, die einem die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Das ganze fetzt und es ist keine einzige E-Gitarre dabei! Ein Highlight sind für mich die Verbindungsstücke zwischen den gesungenen Parts. Hier wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der mit einem Soundtrack zu vergleichen ist und mich von Beginn an fesselt.

Der Startenor Alfie Boe singt die Parts die normalerweise Roger Daltrey gesungen hat. Er hat die Rolle des Jimmy inne und verkörpert diese wirklich hervorragend. Daltrey singt natürlich rauer, Boe hat dagegen unglaublich viel Kraft und Volumen in seiner Stimme. Beides hat definitiv seinen Reiz. Kein Geringerer als Billy Idol himself hat die Rolle von „Ace Face / Bell Boy“ besetzt, der im Film eine sehr wichtige Rolle besetzt. Idol singt astrein - seine Stimme hört man sofort heraus. Er hat auf der Tour von The Who 1996 auch die Rolle übernommen und war somit die erste Wahl. Auch hier hat Townshend eine gute Auswahl getroffen.

Vermisst man nun Schlagzeug, E-Gitarre und Bass? Nein, auf keinen Fall. Als Anspieltipp kann hier gut das vorzügliche „The Punk And The Godfather“ genannt werden. Mehr Bombast geht schier nicht! Townshend übernimmt ganz einfach selbst die Rolle des „Godfather“ und übertrifft sich dabei regelrecht selbst. Soviel Schmackes in der Stimme hätte ich ihm selbst im Studio nicht mehr zugetraut. Phil Daniels übernimmt witzigerweise die Rolle des „Dad“. Er selbst war in der Originalverfilmung „Jimmy“. So ändern sich die Zeiten. Auch er hat eine tolle Stimme, die sehr gut in das Gesamtkonzept passt. Unbezahlbar ist natürlich sein typischer britischer Akzent, der sofort auffällt.

Fans von The Who bzw. Quadrophenia generell müssen hier fast zuschlagen. Rachel Fuller und Pete Townshend haben einen tollen Job gemacht und dem Meisterwerk noch einmal völlig neue Facetten hinzugefügt. So etwas macht Sinn und beim Hören sehr viel Spaß! Das Album ist höchst unterhaltsam und kurzweilig geraten. Das Ganze ist natürlich nix neues, aber sehr hörenswert. Das Projekt wird 2015 auch in einigen deutschen Städten live umgesetzt, wobei hier leider nicht die Original-Stimmen mit dabei sind.



Stefan Graßl

Trackliste

1The Real Me
2Quadrophenia
3Cut My Hair
4The Punk And The Godfather
5I’m One
6The Dirty Jobs
7Helpless Dancer
8Is It In My Head?
9I’ve Had Enough
105:15
11Sea And Sand
12Drowned
13Bell Boy
14Doctor Jimmy
15The Rock
16Love Reign O’er Me

Besetzung

Pete Townshend
Alfie Boe
Billy Idol
Phil Daniels
London Oriana Choir
Royal Philharmonic Orchestra
Conducted by Robert Ziegler
Orchestrated By Rachel Fuller
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger