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Back To Basics
Info
Musikrichtung:
Rock mit Blues-Einschlag
VÖ: 19.06.2015 (Proper Records / H’Art) Gesamtspielzeit: 43:28 Internet: https://www.facebook.com/BillWymanOfficial http://billwyman.com/ |
Bill Wyman, der ehemalige Bassist der Rolling Stones, hat wieder ein neues Album am Start. Seit seinem letzten Soloalbum sind mittlerweile sage und schreibe 23 Jahre vergangen. Die Zeit vergeht und so ist es umso erfreulicher, dass sich der unauffällige Musiker wieder einmal zu einer musikalischen Reise aufgerafft hat.
Es ist Sonntagmorgen, ich lege die CD ein und bin gespannt. Was sofort auffällt ist die entspannte Grundhaltung sämtlicher Songs. Es regt nichts auf, es nervt nichts - alles atmet einen gewissen altersmilden Touch. Etwas anderes hätte mich bei Bill Wyman auch gewundert. Er muss niemand mehr etwas beweisen und weiß ganz genau, dass seine CDs sicherlich von einem gewissen „Kundenstamm“ gekauft werden. Die Musik ist bei weitem nicht schlecht. Das Album ist musikalisch sehr fein gemacht. Man hört eine tolle Orgel im Hintergrund, manchmal sind Bläser beigemischt und der Background-Gesang ist hervorragend. Mit Terry Taylor (Gitarre) oder Guy Fletcher (Keyboards) hat er hervorragende Musiker am Start, die seine Songs entsprechend in Szene setzen. Und als Bassist ist Bill Wyman in meinen Augen hervorragend. Er spielt zwar sehr unauffällig und hat auf der Bühne eigentlich keine Präsenz. Aber die Effektivität seines Spiels ist vor allem bei den alten Sachen der Rolling Stones schier unglaublich. So ist es auch auf diesem Album. Er groovt ganz lässig mit seinem Bass, spielt unspektakulär, aber präzise und sehr songdienlich.
Die Songideen des Albums sind nicht neu, sondern stammen aus alten Demos bisher unveröffentlichter Songs. Insgesamt hatte er davon 60 Stücke, auf die CD haben es zwölf geschafft. Die Scheibe kann man sehr gut am Stück anhören. Es ist kein einziges Lied dabei das nervt oder dazu verleitet, es abzuwürgen. Allerdings hätte für meine Begriffe noch der eine oder andere schnellere oder rockigere Song drauf gepasst. Die Lieder grooven ganz lässig, manches Stück swingt und wieder bei einem anderen packt er die Blues-Harp aus. Was allerdings Geschmackssache ist: Der Gesang ist manchmal etwas einschläfernd. Wyman ist nicht der Wahnsinnssänger, manchmal ist es eher eine Art Sprech-Gesang, der nicht sehr viele Noten umfasst. Das sollte man als geneigter Hörer vorher unbedingt einmal testen.
Für Fans von Bill Wyman und den Rhythm Kings ist das Album wahrscheinlich ein Pflichtkauf. Es enthält tolle Songs, die man jederzeit in illustrer Runde oder als Hintergrundmusik auf einer Party laufen lassen kann. Diese Scheibe braucht ein paar Durchläufe bis einzelne Songs sitzen, ist aber definitiv sehr gut gemacht. Was mir ein bisschen fehlt sind etwas rockigere Songs. Und ich finde den Gesang ein bisschen zu eintönig.
Stefan Graßl
Trackliste
1 | What & How & If & When & Why |
2 | I Lost My Ring |
3 | Love, Love, Love |
4 | Stuff (Can’t Get Enough) |
5 | Running Back To You |
6 | She’s Wonderful |
7 | Seventeen |
8 | I’ll Pull You Through |
9 | November |
10 | Just A Friend Of Mine |
11 | It’s A Lovely Day |
12 | I Got Time |
Besetzung
Terry Taylor (Gitarre)
Guy Fletcher (Keyboards)
Graham Broad Schlagzeug)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |