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Something In The Water
Info
Musikrichtung:
Ragtime/Vaudeville/Jazz/Pop-Fusion
VÖ: 24.04.2015 (Rounder) Gesamtspielzeit: 40:44 Internet: http://www.pokeylafarge.net/ http://www.universal-music.de/home/alle-genres |
Ein seltsamer Name, doch eigentlich heißt Pokey LaFarge, der derzeit hoch im Kurs stehende Musiker aus den USA, geboren 1983 in Bloomington, Drew Heissler.
Produziert von Jimmy Sutton legt er nun ein neues Album vor, seine vierte Platte seit 2006.
Die Musik klingt unglaublich altmodisch und auf gewisse Weise hausbacken und schräg gleichzeitig.
Einer Zeitreise gleich scheine ich zurückgebeamt zu werden in die Goldenen Zwanziger und die nachfolgenden zwei Jahrzehnte. Ragtime, Jazz, Bluesanteile des Countryblues, Vaudeville, alles das klingt mir entgegen, ja, das ist in der Tat eine wahre Reise in der Zeitmaschine. Da brummelt die Tuba den Basspart, da klimpert das Klavier wie einst in düsteren Kaschemmen und ein Banjo klackert fröhlich.
Hier zeigt sich wieder einmal, wie stark man in den Tiefen amerikanischer Musiktraditionen graben kann und wie sich dennoch abseits des sich daraus zusammensetzenden Trends von Americana doch noch wieder andere Konstellationen ergeben können. Doch hier wirkt es sehr schrullig und man ist geneigt, das alles eigentlich gar nicht ernst zu nehmen.
Andererseits gab es genau solch ähnliche Musik einst, und war Bestandteil des Alltags, also ohne wie eine Persiflage auf etwas wirkend. Meine Reise mit der Zeitmaschine führt mich also von 2015 hin zu etwa 1917, als die Original Dixieland Jass Band die wohl erste Jazzaufnahme einspielte.
Und dazu gesellen sich eben andere ursprüngliche Quellen amerikanischer Musik, die sich damals eigentlich ja aus verschiedenen europäischen Musikstilen bediente.
Auch ein wenig Gypsy Swing hat Einzug gefunden, so dass sich der mit leicht zitteriger, aber ausdrucksstarker Stimme tätige Musiker einen zeitgemäßen Stil geschaffen hat, der altmodisch und modern gleichzeitig klingen kann. Das ist wahrlich nicht Jedermanns Geschmack, hierzu benötigt man schon ein gewisses Faible, um mit dieser Musik glücklich zu werden.
Und dann klingt das Alles richtig schön gemütlich, so dass man daraus schließen könnte, dass früher alles besser war….
Trackliste
2 Wanna Be Your Man
3 Underground
4 When Did You Leave Heaven
5 Cairo, Illinois
6 Actin' A Fool
7 All Night Long
8 Goodbye, Barcelona
9 Far Away
10 The Spark
11 Bad Girl
12 Knocking The Dust Off The Rust
Besetzung
Adam Hoskins (guitars)
Joey Glynn (bass)
Matthew Meyer (drums)
Ryan Koenig (drums, harmonica, washboard)
TJ Muller (horns, trombone)
Chloe Ferranzo (clarinet, saxophone)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |