····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Tam de Villiers 4tet

Panacea


Info

Musikrichtung: Avantgarde Jazz/Fusion

VÖ: 17.04.2015

(Whirlwind Records)

Gesamtspielzeit: 59:01

Internet:

http://www.tamdevilliers.com/projects/tam-de-villiers-quartet
http://www.whirlwindrecordings.com
http://www.tamdevilliers.com
http://www.uk-musikpromotion.de/profil.html

Gleich beim ersten Song zeigt sich das Außergewöhnliche dieser Musik, nämlich im Arrangement, denn noch bevor zwei Minuten Spielzeit erreicht wurden, hat sich die Atmosphäre bereits zwei Mal verändert, Rhythmuswechsel, Übergang in frei fließenden Modus, da wird man als Hörer sogleich positiv gefordert. Ja, man wird unweigerlich gezwungen, zuzuhören.
In Stilrichtungen der Siebziger taucht die Musik ab, ich höre teilweise Einflüsse von Soft Machine jener Zeit, und dazu passend, die mehr im Hintergrund agierende, und sich hinter den Bläsern versteckende, mit Wah Wah angereicherte E-Gitarre, die alsbald auch mit rockigem Anstrich den Rahmen vorgibt, so liebe ich diese Art Fusion, hier spürt man Leben, Offenheit, da ist nichts erstarrt, nichts klingt verkopft und technisch steril.

“Chef“ ist der in Großbritannien geborene Gitarrist Tam de Villiers, dieses soll das dritte Album der Formation sein. Wie bereits gleich zu Beginn festgestellt, setzt sich das Ungewöhnliche als auch das Überraschende fort. Jazz wechselt zu Rock, plötzlich scattender Gesang nur mit Gitarrenbegleitung, Minimalismus, skurrile Einfälle, ja, hinter jeder Ecke lauert eine neue Überraschung. So und genau so stelle ich mir zeitgemäße Fusion vor, eine Bewegung, die in den späten Siebzigern jäh ihr Ende fand durch ein erhöhtes Maß an Kommerzialisierung. Und genau das dürfte hier sicher nicht geschehen, kaum hat man sich an eine bestimmte Struktur gewöhnt und genießt die Harmonie einer Komposition, schon treibt die Band in eine andere Richtung der Improvisation.

Neben der Gitarre ist es das Saxofon von David Prez, das die wesentlichen solistischen Akzente setzt, ohne jedoch die typischen Rhythmusgeber zu Erfüllungsgehilfen zu reduzieren.
Denn diese Band spielt zusammen, entwickelt Ideen zusammen, Ideen, die spontan zu sprudeln scheinen. Dabei wird Interaktion ständig deutlich, das ist musikalische Kommunikation ersten Ranges, man versteht sich, spricht die gleiche Sprache, dabei die Vielfalt einer solchen nutzend.
Sehr gelungen, mein ganz besonderer Glückwunsch!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Panopticon (6:07)
2 Plato’s Cave (8:03)
3 Morse Code Fantasie (7:12)
4 As Above, So Below (8:55)
5 Totem Tona (3:53)
6 Tona Totem (5:32)
7 Freedom (6:57)
8 Soup (3:08)
9 Wolf (In Sheep’s Clothing) (4:52)
10 Panacea (4:20)

Besetzung

Tam de Villiers (guitar)
David Prez (tenor saxophone)
Frédéric Chiffoleau (electric & double bass)
Karl Jannuska (drums)
Gabor Winand (voice - #3, 4, 7, 10)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger