Reviews
Opus
Info
Musikrichtung:
Progressive Rock
VÖ: 22.05.2015 (Pure Prog Records / Soulfood) Gesamtspielzeit: 66:35 Internet: http://www.adramelch.com https://www.facebook.com/AdramelchOfficial |
Mitte der 80er Jahre begann die Reise der italienischen Band Adramelch, die mit ihrem Debütalbum 1988 Irae Melanox einen frühen Höhepunkt entgegen steuerte. Ein kleiner Meilenstein des progressiven Metals, bevor es die Bezeichnung „Progressive Metal“ überhaupt gab. Kurz darauf war allerdings schon Schluss, bevor ein Comeback im neuen Jahrtausend folgte. In den letzten zehn Jahren veröffentlichte man zwei feine Album - zuletzt 2012 Lights from Oblivion.
Opus soll jetzt allerdings das letzte sein. Und hört man sich die zwölf Songs an, muss man sagen: schade! Denn das zwölf Songs und 66 Minuten lange Album ist alles andere als eine halbgare Abschlussveranstaltung. Adramelch bieten niveauvolle und begeisternde Musik. Allerdings eine, die nicht mit dem Kopf durch die Wand möchte, sondern sich eher gemächlich durch die Hintertür anschleicht.
Adramelch spielen dezent metallischen Hardrock-Sound, der zwar ins progressive Metier schielt, aber komplett frei von übertriebener Schaustellerei ist. Das spielerische Niveau ist hoch. Der Song steht allerdings im Mittelpunkt des Geschehens. Und diese wimmeln von tollen und leidenschaftlich vorgetragenen Melodien. Das liegt vor allem am emotionalen Gesang Vittorio Ballerios, der einem immer wieder kleine Schauer über den Rücken ziehen lässt. Aber auch die teils träumerischen Gitarrenlinien wissen zu überzeugen und sorgen für ein Hörvergnügen.
Dagegen ist das Rhythmusfundament fast ein wenig altmodisch und hölzern. Allerdings sorgt es für eine gute Dynamik, die die Songs effektiv nach vorne treibt. Highlight darunter möchte man gar nicht wirklich hervor heben, da alle Songs ihren eigenen Reiz haben. Fürs erste Probehören eignen sich aber der warme Opener „Black Mirror“ mit seinem leidenschaftlichen Refrain, das rockig antreibende „Only by pain“, welches sich fast hymnischen nach oben schraubt, das bedächtige „Troddel Doll“ oder geschickt arrangierte „Pride“.
Fans von melodischen Wundertüten á la Saracen oder wem das letzte Fates-Warning-Album zu rifflastig war, der dürfte mit Opus ein kleines Highlight mit Träumerpotenzial für sich gefunden haben. Adramelch, wir werden euch vermissen!
Mario Karl
Trackliste
1 | Black Mirror | 5:48 |
2 | Long Live The Son | 5:12 |
3 | Pride | 5:41 |
4 | Northern Lights | 5:21 |
5 | Only By Pain | 6:38 |
6 | A Neverending Rise | 5:28 |
7 | Fate | 6:18 |
8 | Ostinato | 4:29 |
9 | As The Shadows Fall | 5:48 |
10 | Forgotten Words | 5:55 |
11 | Trodden Doll | 5:29 |
12 | Where Do I Belong | 4:28 |
Besetzung
Gianluca A. Corona (Gitarre)
Fabio Troiani (Gitarre)
Sarmax (Bass)
Sigfrido Percich (Schlagzueug)
Gualtiero Insalaco (Keyboard)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |