Reviews

Bluey

Life Between The Notes

Info Musikrichtung: Modern R & B/Fusion VÖ: 24.04.2015 (Dome) Gesamtspielzeit: 57:31 Internet: http://www.incognito.org.uk/ http://www.domerecords.co.uk/

Bluey, das ist eigentlich der Musiker Jean-Paul Maunick, seines Zeichens Kopf der Band Incognito. Während er mit dieser bereits fast zwanzig Alben vorgelegt hat, ist er als Solokünstler mit dieser neuen Platte erst zum zweiten Mal aktiv geworden, nach seiner Platte aus 2013, Leap Of Faith.

Nach einer kurzen eineinhalbminütigen Einleitung startet die Fahrt auch hier, wie mit seiner Band, eindeutig in Richtung Rhythm & Blues/Soul moderner Bauart.
Eigentlich ist das auch Smooth Jazz, wie er ab den späten Siebzigern aktuell wurde und auch in den nächsten Jahren noch entsprechend gepflegt wurde, eigentlich typischerweise eine Menge von Incognito.
Nicht so gut gefällt es mir, wenn elektronisches Schlagzeug den Groove verdirbt, nachzuvollziehen zum Beispiel auf Hold On.
Columbus Avenue fliegt leicht und luftig dahin mit einem stark jazzigem Anstrich, vielleicht der überraschendste Track der Platte, der mir durchaus positiv auffällt.
Und zum Abschluss gibt es mit Sunships On the Shores Of March einen weiteren Jazz-inspirierten Beitrag, und dieser passt in die Riege des Vokaljazz’ aktuellen Zuschnitts, beide Songs vielleicht Wegweiser in eine andere Richtung.
So gesehen, mag eine gewisse Entwicklung eines persönlichen Stils, außerhalb der Band, erkennbar sein, eine Entwicklung, die jedoch nicht wesentlich ins Gewicht fällt.

Denn eigentlich fließt die Musik auch mitunter relativ einförmig und belanglos wirkend vor sich hin, und zwar weist sie einen angenehmen und hohen Unterhaltungscharakter auf, ich höre hier jedoch nicht immer Musik, die über diesen Anspruch hinaus geht, aber das muss schließlich nicht immer zwingend Voraussetzung sein, wenn die Qualität grundsätzlich stimmt, wie hier.
Und wenn dann ein Song wie Tomorrow Never Lies mit diesem federnden Groove auftritt, dann freut man sich über diese schwungvolle Abwechslung, dieses Stück ist mein Favorit.

Wolfgang Giese