Reviews

Verlorene Jungs

Verlorene Jungs

Info Musikrichtung: Deutsch Rock / Punk VÖ: 10.04.2015 (Schema F / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 45:54 Internet: http://www.verlorenejungs.com

Vielleicht war der Name keine gute Idee. Aber bislang hatte ich bei jeder CD das Gefühl, dass diese Jungs wirklich (zumindest teilweise) verloren haben. Und das ist auch bei dem selbstbetitelten, neunten(!) Album nicht anders.

Nach zwei flotten, treibenden, etwas schrammelnden Deutschrockern, die zumindest Spaß machen, hauen die Verlorenen Jungs mit dem knackigen Ska „Komm wir feiern“ den ersten Trumpf auf den Tisch. Danach führt das Spiel in ruhigeres Fahrwasser und die Verlorenen Jungs müssen bei dieser Farbe gleich drei Mal mit Luschen bedienen. Die weitgehend fehlende Emotionalität killt die ruhigen Nummern schlicht und einfach.

Kaum zieht das Tempo wieder etwas an, klingt das Ganze schon wieder viel besser. Zumal „Wieder Kinder sein“ mit einen ganz witzigen Echo-Refrain punkten und den Stich nach Hause holen kann. Ja und dann klingt es plötzlich richtig gut. Da kommt ein Ass auf den Tisch, ein Stück, das wirklich auf den Punkt kommt, mitreißt, textlich frech ist, engagiert und pointiert. Prima! Eigentlich schade, dass nun gerade dieser „Menschenfresser“ die einzige Cover-Version auf dem Album ist.

Danach gibt es noch mal an den Anfang des Albums erinnernden Schrammelrock. „Du fragst mich“ powert mit Schmackes auf den Platz 3 des Albums. Nach einem reinen Filler starten „Neue Wege“ auch eher blass, um sich dann aber doch noch zu einer NDW-artigen Fröhlichkeit aufzuschwingen.

Ein Album mit Licht und Schatten! Die Verlorenen Jungs sind deutlich aus dem Schneider, vom Sieg aber ebenso weit entfernt.

Norbert von Fransecky