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Reviews

Samuel Blaser Quartet

Spring Rain


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 24.04.2015

(Whirlwind Records)

Gesamtspielzeit: 49:19

Internet:

http://samuelblaser.com/projects/
http://www.whirlwindrecordings.com/

Unabhängig davon, dass es die Posaune im Jazz nicht sehr oft als im Vordergrund stehendes Instrument gab/gibt und dass es daher ohnehin nur wenige Musiker sind, die als Referenzen herangezogen werden können, sei es J. J. Johnson oder in Deutschland Albert Mangelsdorff, kann ich dem Schweizer Samuel Blaser durchaus bescheinigen, dass er versucht hat, einen eigenen Ausdruck zu kreieren. Und das es ihm auch gelungen ist, gelungen, mit seiner Musik auf dieser CD jenseits traditioneller und oft auch ausgetretener Pfade etwas geschaffen zu haben, dass aufhorchen lässt.

Nun, der eben genannte Mangelsdorff schimmert nicht nur auf dem zweiten Titel durch, sondern meldet sich mit dem Ausdruck seiner besonderen Überblastechnik mehrfach zu Wort, ohne dass es so klänge, als solle er kopiert werden.

Aus dem Booklet ergibt sich, dass man die Aufnahmen zu dieser Platte als Hommage an Jimmy Giuffre verstehen kann, und das ist mit Sicherheit kein leichtes Unterfangen, aber auch hier gelingt es der Band mühelos, sich weitab jedes Kopierversuchs etabliert zu haben mit dieser Widmung. Sicher ist der berühmte Musiker im Geiste dabei, wenn diese Klänge, mitunter sperrig wirkend und den gewissen Hauch von Avantgarde versprühend, einwirken und höchste Aufmerksamkeit verlangen, mit dem Ergebnis eines großartigen Musikgenusses.
Zwar firmiert die Band als Quartett, doch lotet Blaser die ganze Bandbreite aus in verschieden besetzten Formationen, inklusive einer Solodarbietung mit Trippin‘, die mit bluesigem Anstrich brillieren kann.

Im Verlauf der Platte vermag ich öfter festzustellen, dass hinsichtlich der Ausstrahlung der Musik durchaus eine gewisse Aufbruchsstimmung der frühen Siebziger mitschwingt, als zum Beispiel in Europa solche Musiker wie Toto Blanke oder Jasper van’t Hof versuchten, Strukturen aufzubrechen und neue Fusions-Ideen zu entwickeln. Dieses beinhaltet auch freie Strukturen mit Gestaltung aus dem Augenblick heraus, frei, ohne gleich in den Bereich des Free Jazz einzudringen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Cry Want [Giuffre] (4:05)
2 Missing Mark Suetterlyn [Blaser] (5:38)
3 Temporarily [Carla Bley] (3:46)
4 Homage [Blaser] (1:06)
5 Umbra [Blaser/Lossing] (2:10)
6 The First Snow [Blaser] (3:42)
7 Scootin’ About [Giuffre] (2:23)
8 Trudgin’ [Giuffre] (5:27)
9 Spring Rain [Blaser] (5:38)
10 Trippin’ [Blaser] (3:45)
11 Counterparts [Blaser] (3:20)
12 Jesus Maria [Carla Bley] (8:00)

Besetzung

Samuel Blaser (trombone)
Russ Lossing (piano, Fender Rhodes, Wurlitzer, Minimoog)
Drew Gress (bass)
Gerald Cleaver (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger