Reviews
The Magic Whip
Info
Musikrichtung:
Alternative, Rock, Indie
VÖ: 24.04.2015 (Parlophone / Warner) Gesamtspielzeit: 51:38 Internet: http://www.blur.co.uk |
Nach geschlagenen 12 Jahren haben sich die Britpop-Ikonen von Blur wieder an ein neues Album gewagt…aber ist es wirklich neu, oder eine Kopie der alten Sachen bzw. Aufgewärmtes aus der Zeit, als man sich noch gerne mit `Oasis` um den Platz der besten britischen Band stritt?
Direkt vorweg: ich hatte immer mehr für die vier sympathischen Jungs von Blur als für die Gallagher-Brüder übrig und war auch stellenweise mit den `Gorillaz` bzw. `The Good, the Bad & the Queen` einverstanden, aber insgeheim war mir eigentlich klar, was bei einem neue Album herauskommen würde.
Fluch oder Segen, darüber dürfen sich andere gerne auslassen, The Magic Whip knüpft genau da an, wo der letzte Longplayer Anfang des letzten Jahrzehnts aufgehört hatte. Soll heißen, dass die vier Briten weder ihren Stil geändert, noch musikalisch älter geworden sind.
Von den 15 bei einer Session in Hong Kong aufgenommen Songs haben es zwölf auf das neue Album geschafft, hervorheben lässt sich spontan der Opener “Lonesome Street“, der einen direkt aufhorchen und hoffen lässt, das Blur dieses mal wieder auf Tempo und gitarrenlastige Sounds setzt.
“Now World Towers“ ist mir persönlich aber dann direkt schon einmal zu langsam und melancholisch, zieht sich über die Dauer von vier Minuten, bevor es von dem doch sehr sperrig daherkommenden “Go Out“ abgelöst wird. Der “Ice Cream Man“ zieht dann wieder ein wenig an, wird jedoch direkt wieder von dem psychodelisch angehauchten und von Synthie-Beats untermauerten “Thought I Was a Spaceman“ ausgebremst…bisher alles also doch nicht so temporeich wie ich es mir erhofft hatte!
“I Broadcast“ kriegt mich dann, wahrscheinlich aufgrund der schnellen Gitarrenriffs, wieder und führt mich durch die restlichen sechs Songs, angeführt vom bewegenden “My Terracotta Heart“, bis der “Mirrorball“ das Album nach über fünfzig Minuten musikalisch gesehen in Italo-Western Manier beendet.
Okay, unter dem Strich kann man festhalten, dass The Magic Whip ein gutes, aber kein überdurchschnittlich herausragendes Album geworden ist, Radiohits wie in vergangenen Tagen wird man hier vergeblich suchen! Fans werden zugreifen, alle Anderen sollten einfach mal in ihrer alten CD-Sammlung nach Parklife oder 13 suchen!
Wie heißt es doch so schön bei Loriot, „früher war mehr Lametta!“…
…klar war es das, aber was bringt es ewig in der Vergangenheit zu schwelgen? Das sind Blur 2015, nicht mehr und nicht weniger!
Jens Helbing
Trackliste
1 | Lonesome Street | 4:22 |
2 | New World Towers | 4:03 |
3 | Go Out | 4:40 |
4 | Ice Cream Man | 3:25 |
5 | Thought I Was a Spaceman | 6:16 |
6 | I Broadcast | 2:51 |
7 | My Terracotta Heart | 4:05 |
8 | There Are Too Many of Us | 4:25 |
9 | Ghost Ship | 4:59 |
10 | Pyongyang | 5:47 |
11 | Ong Ong | 3:08 |
12 | Mirrorball | 3:37 |
Besetzung
Graham Coxon – Gitarre, Gesang
Alex James - Bass
Dave Rowntree - Schlagzeug
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |