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Buxtehude, D. (Mallon)

Geistliche Kantaten

Info Musikrichtung: Barock VÖ: 30.08.2004 Naxos / Naxos (CD, DDD (AD: 2002) / Best.Nr. 8.557041) Gesamtspielzeit: 58:30 Internet: Aradia Ensemble Naxos

Für Dietrich Buxtehudes (1637-1707) oft unterschätztes Vokalwerk habe ich hier schon des öfteren eine Lanze zu brechen versucht. Sollte es noch weiterer Werbung bedürfen - diese CD wird sie leisten.
In einer sorgfältigen Auswahl präsentiert hier der gebürtige Ire Kevin Mallon mit seinem Aradia Ensemble sieben Kantaten und ein Instrumentalwerk. Eine gute Entscheidung war es dabei, auch die größeren Kantaten "Was frag´ ich nach der Welt" und "Wie schmeckt es so lieblich und wohl" im Gesangs- und Instrumentalpart solistisch zu besetzen. So wird eine optimale Durchhörbarkeit gewährleistet, zugleich kommt der subjektiv verinnerlichte Charakter der Werke zur Geltung. Mallon phrasiert, vor allem beim jeweiligen Kantatenbeginn, mit tänzerischem Duktus, legt aber zugleich viel Wert auf sorgfältig abgestufte, oft eher nachdenkliche Tempi und Kontrastausarbeitung. Seine auf Originalinstrumenten agierenden Musiker stellen sich dabei mit großer Aufmerksamkeit auf die Gesangssolisten ein. In den durch die häufig strophische Anlage der Kantaten bedingten, teilweise breiten rein instrumentalen Abschnitten erweisen sie sich als bestens aufeinander eingespieltes Team von souveränen Spezialisten. So wird auch die vom Ensembleleiter für Streicher arrangierte (Orgel-)Passacaglia zu einem Genuß und zugleich zu einem sinnvollen Ruhepunkt der CD.

Bei der Auswahl der Sänger hat Mallon eine besonders glückliche Hand bewiesen. Die Sopranistin Katherine Hill darf dabei als die herausragende Solistin gelten. In der Soprankantate "Sicut Moses" brilliert sie mit ihrer samtenen, vollkommen reinen Stimme ebenso, wie in den Ensemblestücken. Dem Countertenor Matthew White kommt in der Einspielung so etwas wie die Hauptrolle zu, agiert er doch in drei Solokantaten und drei Ensemblestücken. Sein dunkles, teils rauhreifartiges Timbre gibt den Werken einen warmen und angenehmen Ton. Einzig in der hochvirtuosen, expressiven Kantate "Jubilate Domino" wirkt White zu matt und eingangs überfordert, was sich auch durch häufig notwendiges Nachatmen bemerkbar macht.
Paul Grundlay, Bass, zeigt sich in Bestform.

Die CD ist eine unbedingte Empfehlung. Zum absoluten Tiefstpreis bekommt man hier Buxtehude auf höchstem Niveau, zudem noch in makelloser Klangqualität.

Sven Kerkhoff