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Reviews

Paatos

Timeloss


Info

Musikrichtung: Krautiger Art-Rock

VÖ: 06.12.2004

(InsideOut / SPV)

Gesamtspielzeit: 39:47

Internet:

http://www.paatos.com

Mit ihrem Europa-ausserhalb-Schweden-Debüt Kallocain haben die Schweden Paatos im mittlerweile vergangenen Jahr einigen Applaus in der Prog-Szene eingesammelt. Verständlich, dass InsideOut nun auch das Schweden-only Debüt Timeloss von 2002 für den gesamteuropäischen Markt nachschiebt. Heftigen Beifall meinerseits dafür. Denn mir gefällt der Erstling erheblich besser als Kallocain.

Timeloss befindet sich noch nicht so eindeutig im New Art Rock-Wasser, wie der Nachfolger. Manche lieben diese neue Welle. Aber mir schlafen dabei oftmals die Füße ein. Die Gefahr der Langeweile, die ich im September bei Kallocain angemerkt habe, ist hier noch nicht abzusehen.

Der Opener begrüßt uns wie ein alter Bekannter aus den Krautrocktagen. Gitarren und Keyboards bauen eine Bühne, die auch von Eloy stammen könnte. Auf ihr hat dann Petronella Nettermalm (Wahnsinn der Name!) ihren Auftritt mit einer beeindruckenden klaren, hohen und dennoch kraftvollen Stimme - und auch hier gehen die Assoziationen wieder in Richtung Krautrock, bleiben aber in Skandinavien. Pertonella erinnert immer wieder an Sylvi Lillegaard von Ruphus. Im sanften “Hypnotique“ steht sie dann von einer verträumten Querflöte begleitet ganz im Mittelpunkt - eine Stimme zum verlieben. Man(n) bedauert richtig, dass die Textzeile “Her I’m standing naked“ im angehängten Video nicht wahr gemacht wird.

Nachdem “Téa“ auch die Krauter Grobschnitt keyboardmäßig angezapft hat, beginnen Paatos langsam den kommenden Art-Rock-Kurs vorzubereiten. “They are beautiful“ beginnt sehr verhalten. Verträumte Keyboards, die Klarinette, leichte Percussion und darüber eine träumerische Stimme. Herrlich! Wenn Art-Rock immer so viel Gefühl für’s Gefühl hätte, würde ich’s lieben.
Auch das lange “Quits“ beginnt sehr artrockig und lässt Skeptiker wie mich auch angesichts der Tracklange einiges (bzw zu wenig) befürchten. Aber es kommt anders. Nettermalm erhebt ihr Stimme rockig, fast soulig und gibt dem Track auf sehr schöne Art Feuer. Zum Ende hin haben dann die angemieteten Bläser ihre große Stunde. Extrem schräge Saxophon-Soli schaffen nahezu freejazzige Räume.

Hey, kommt zurück zu den Anfängen! rufe ich - den Nachfolger kennend - den neuen Schweden entgegen.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Sensor5:11
2Hypnotique8:32
3Téa5:45
4They are beautiful7:44
5Quits12:17
6Hypnotique (Videoclip)3:50

Besetzung

Petronella Nettermalm (Voc, Cello<2>)
Huxflux Nettermalm (Dr, Perc)
Johan Wallén (Keys)
Reine Fiske (Git)
Stefan Dimle (B)

David Wilczewski (Flöte <2>, Klarinette <4>)
Jonas Wall (Sax <5>)
Micke Sörensen (Trompete <5>)
Per Kristensson (Posaune <5>)

Adrian Dimle (Back Sounds <4>)
Maila Dimle (Back Sounds <4>)
Téa Nettermalm (Back Sounds <4>)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger