Reviews

Shadows fall

The War within

Info Musikrichtung: Metalcore VÖ: 20.09.2004 (Century Media`) Gesamtspielzeit: 42:29 Internet: http://www.shadowsfall.com

Sehr ruhig setzt die Scheibe ein - richtig schöne Klänge auf der akustischen Gitarre. Das hält genau 30 Sekunden. Dann setzt die im folgenden sehr energie- und abwechslungsreiche Nummer mit schnellen Speed-Metal-Gitarren ein, die bald von brutalstem Gekotze abgelöst wird, mit dem uns der „Sänger“ seine Bronchien rechts und links um die Ohren schlägt. Bevor man selber das Kotzen kriegt, verwöhnt uns Jonathan Donais mit einer sehr guten differenzierten metallischen Gitarrenarbeit, die im Genre eher unüblich ist. Auch die Stimme ist nicht immer nur hingekotzt. Mit den Opener haben die Amis eine ideale Visitenkarte für das, was in den weiteren Minuten folgt, präsentiert.

Es dürfte Geschmackssache sein, ob man die mittlerweile nicht mehr ganz so neuste Welle im Metal-Geschäft New Wave of American Heavy Metal oder Metalcore nennt. Das eine Mal schiebt man die Bands eher in die klassische Metalsparte; das andere Mal in die Brutalo-Kiste der 90er. Beides kann als Kompliment oder Abdissen verstanden werden. Geschmackssache halt. Kaum zu bezweifeln aber ist, dass es kaum eine Band in diesem Genre so gut wie Shadows Fall versteht, das Beste aus beiden Genres zu einer gleichzeitig unbremsbar aggressiven und dennoch technisch anspruchsvollen Mixtur mit durchaus positiven Vibes zu verschmelzen.

Vorweigend sanfte (”What drives the Weak”) oder fast durchgehend knüppelharte Tracks (”The Power of I and I”) sind die Ausnahme. Es überwiegen Stücke, die beide Elemten abwechslungsreich integrieren. Querverweise zu anderen Bands sind mir erstaunlich selten aufgefallen. Lediglich “Ghost of past Failures” erinnert durchgehend und nicht nur vom Gesang her an Rage.

Fazit: Shadow Fall können es melodiös, verspielt und kraftvoll - und dürften so ein idealer Konsenskandidat sowohl für Traditions-Metaller wie Modernisierer sein.

Norbert von Fransecky