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Reviews

Big Daddy Wilson

Time


Info

Musikrichtung: Blues

VÖ: 10.04.2015

(Dixiefrog)

Gesamtspielzeit: 51:30

Internet:

http://www.bigdaddywilsonb.de/
http://www.hart.de/
http://www.bluesweb.com/p_home.php3

“Blues Is A Feeling. Feel Me!”, so liest man auf der Webseite des unter dem Namen Wilson Blount in North Carolina geborenen Bluesmusikers, der nun wohl über fünfundzwanzig Jahre dafür sorgt, dass der Blues auch in Deutschland nicht ausstirbt, nachdem er einst als Mitglied der hier stationierten Einheit der US-Army hängen blieb und auch sein Liebesglück fand.

Mit mächtiger und imponierender Stimme setzt der Mann sogleich auf dem Eröffnungssong gewichtige Akzente. Ja, den Blues fühlt man in der Tat sofort, grandios, dieses sich in die Nervenbahnen schlängelnde Bluesfeeling, dass durch eindringliches und einfach strukturiertes Gitarrenspiel untermauert wird, dazu Einsatz der Mundharmonika. Gleich hier wird deutlich, dass Tradition und Moderne aufeinandertreffen und eine dichte und unwiderstehliche Einheit bilden.

Der Sound des Mississippi-Deltas schraubt sich gnadenlos in die Seele, das Schlagzeug im zweiten Song hilft dabei noch. Bullfrog in the middle of the road , diese Kröte wird hier als Zutat für den Grill empfohlen, etwas sanfter und liebevoller geht es bei She Loves Me zu, hier berichtet Wilson von seiner Frau aus Norddeutschland, die schon dreißig Jahre an seiner Seite weilt, ganz lieb, so etwas.
Als wesentliche Bestandteile des Sounds fungieren sowohl Staffan Astner und Eric Bibb, ja, ohne diese Beiden wäre das Ergebnis bestimmt nicht so hervorragend geworden.

Neben typischen Blueselementen speist sich diese abwechslungsreiche Mischung der Platte auch aus Elementen des Gospel und des Folk. Auf dem Song Some Say wird es dann noch ganz anders, denn arabisch klingt es hier ein wenig und Like a Sunny Day atmet ein wenig vom Groove des Southern Soul, der Kollege Bo Diddley wird auf Miss Dorothy Lee stilistisch zitiert. Dieser Song so wie die ganze Platte sind der 1996 verstorbenen Mutter gewidmet.
Obwohl diese Musik nicht im tiefen Süden der Vereinigten Staaten, wohin man sie schnell verorten könnte, aufgenommen wurde, sondern offensichtlich in Europa, atmet man förmlich den Blues, nicht immer in der puren Ausfertigung, aber in einer modernen Prägung, so dass er ein wenig von seiner Klischeehaftigkeit befreit wurde und somit einem weiteren Kreis von Hörern außerhalb von Bluesliebhabern eröffnet wird. Nicht umsonst hat er ihn 2014 erhalten, den Blues Award-Acoustic.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Time to Move (3:23)
2 Bullfrog (4:15)
3 She Loves Me (3:42)
4 Mississippi John (3:36)
5 Some Say (3:57)
6 Time (4:12)
7 Dead End Road (3:25)
8 Would Ya Look at That Car (2:22)
9 Like a Sunny Day (3:55)
10 New Zealand / Aotearoa (3:48)
11 Miss Dorothy Lee (3:15)
12 Mama's Words (4:42)
13 We're Ready (3:26)
14 Daisy (3:19)

Besetzung

Big Daddy Wilson (vocals, fingersnaps - #1, acoustic guitar - #6)
Eric Bibb (6-string banjo, acoustic guitar, electric guitar, contra bass guitar, backing vocals, xylophone, fingersnaps, whistles, acoustic baritone guitar, tremolo guitar, Hohner pianet, vocal ad libs, ukulele)
Olli Haavisto (dobro)
Pepe Ahlquist (harmonica)
Staffan Astner (slide guitar, Diddley bow, acoustic guitars, bass, drums, percussion, Hilo resonator guitar, ukulele, guitarlele, slide guitar, keyboards, backing vocals, dobro, steel guitar, electric guitars)
Paolo Legramandi (backing vocals, bass)
Roberto Morbioli (backing vocals, acoustic slide guitar)
Nicolo Taccori (backing vocals, drums)
Paris Renita Gilbert (additional vocals)
Helga Blount (fingersnaps)
André Monde de Lang (additional vocals)
Kai Strauß (electric guitar)
Petri Hakala (mandolin)
Ulrika Pontén (additional vocal)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger