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Reviews

Enablers

The Rightful Pivot


Info

Musikrichtung: Post/Indie Rock, Spoken Word

VÖ: 10.04.2015

(Exile on Mainstream Records / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 41:29

Internet:

http://www.enablerssf.com

Das US-amerikanische Quartett Enablers ist anders. Ihre Songs sind keine Songs im traditionellen Sinne, sondern vertonte Gedichte. Wobei, auch nicht ganz… Der Dreh- und Angelpunkt der Band ist Lyriker Pete Simonelli, der seine Dichtungen und Geschichten äußerst leidenschaftlich in bester Spoken-Word-Manier vorträgt, während der Rest der Band diese auf interessante Weise untermalt. Ein derartiges Vorhaben kann leicht prätentiös wirken. Doch den Enablers ist es auf ihren bisherigen vier Alben gelungen eine tolle Symbiose aus gesprochenem Wort und Musik zu erschaffen (siehe unter anderem hier).

Nun also The Rightful Pivot. Nach vier Jahren Veröffentlichungspause melden sich Enablers mit acht neuen Nummern zurück, die das Schaffen der Gruppe schlüssig fortsetzen. Eine kleine Rückkehr zu den frühen Tagen soll das Ganze sein - roher und ungeschliffener. Doch von echter Rockmusik ist man nach wie vor weit entfernt. Vielmehr handelt es sich hierbei um teils dramatische, teils schwerelose Klanglandschaften, die den Boden für den Vortrag Simonellis bereiten.

Wer denkt, dass das Ganze lediglich ein wenig Geklimper zu den gesprochenen Worten ist, der irrt. Denn erst durch die musikalische Unterstützung erlangt das poetische, narrative und meist recht düstere Storytelling seine besondere Eindringlichkeit. Egal ob darin Liebeskummer oder eine seltsame Trinkorgie verarbeitet wird. Und so sind die Stücke der Enablers am Ende doch wieder Songs. Songs mit einem ganz eigenen Rhythmus, die keiner bestimmten Formel folgen. Am nächsten kommt man dem mit dem überlangen Epos „Look“, dem ein Gastsänger einen sehnsuchtsvollen, melodischen Refrain spendiert hat. Die Nummer ist auch ein gutes Beispiel für die Wirkungsweise der Band. Mal malt man beruhigende Bilder an das geistige Auge, nur um das Ganze am Ende mit intensiv wirbelnden Drums einstürzen zu lassen. Ein weiterer Titel zum Appetitholen ist „She calls after you“, das zwischen unauffällig angeschlagenen Tönen und aufbohrendem Postrock wandelt.

Das US-amerikanische Quartett Enablers ist anders - und das ist auch gut so. Musik nicht für jedermann - für viele ist sie einfach zu künstlerisch. Dem Ganzen ist auch nicht immer einfach zu folgen (besonders ohne Textblatt). Doch lässt man sich darauf ein, wird mit einem außergewöhnlichen Projekt belohnt. Man kann einem Label wie Exile on Mainstream für den Mut danken, so etwas zu veröffentlichen!



Mario Karl

Trackliste

1Went Right3:56
2She Calls After You4:31
3The Percentages3:39
4Look9:52
5Solo5:24
6Good Shit4:43
7West Virginia4:16
8Enopolis5:08

Besetzung

Sam Ospovat (Schlagzeug)
Joe Goldring (Gitarre)
Kevin Thomson (Gitarre)
Pete Simonelli (Worte)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger