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Reviews

Manyfingers

The Spectaculare Nowhere


Info

Musikrichtung: Moderne Klassik / Dark Wave / Postrock

VÖ: 15.03.2015

(Ici dàilleurs / Mind Travels)

Internet:

http://www.icidailleurs.com
http://www.chriscolesoundtrack.com
http://www.manyfingers.net

Chris Cole, ein englischer Musiker aus Bristol, treibt sich bereits seit einigen Jahren in der englischen Musikszene herum, zuvorderst im Elektronik und Hip-Hop Bereich. Diese Referenzen sagen aber gar nichts über sein drittes Album (das erste seit zehn Jahren) unter dem Pseudonym Manyhands aus.

Begonnen wird der 13 Songs starke Reigen mit einem wehmütigen und doch auch euphorischen Neoklassikstück mit vielen Violinen (die insgesamt mit vielen anderen klassischen Instrumenten wie Oboen, klassischen Gitarren und so weiter das Soundbild of dominieren). Nach diesem starken Einstieg folgt ein dunkles eher dem Dark Wave entsprungenes Stück. Hier arbeitet sich mehr Elektronik nach vorn, doch färben auch hier klassische Instrumente, jedoch eher in Folkmanier gespielt, den Song. Und so treibt es der Künstler weiter: klassische Sounds übernehmen soundtrackartig wieder das Feld, ein eher poppiger, jedoch mit pumpenden Bass und Postrockelementen verziertes Stück wechselt gekonnt zwischen Alternativesound und wuchtigen Postrock mit Bläsern und Klavierkasskaden.

Darauf folgt ein Stück das mit Film-Noire-Klängen wie aus einer Bar beginnt. Verspieltes und sehnsüchtiges Klavierspiel zieht den Hörer in eine dunkle und traurige Welt zwischen Klassik, Filmmusik und Postrock. Streicher überzeichnen das Bild bis dunkle Bässe und Oboe zu schwerem Postrock-/-TripHop-Schlagzeug führen und einen dunklen Sound kreieren, der im Schlussteil von sehnsüchtig traurigen Bläsern umrahmt werden. Gänsehautmusik.

Darauf folgt ein Triphop-Stück mit wuchtigen Bässen, passendem Schlagzeugspiel/Samples und wunderbar darüber gelegten Klängen von Piano und Streichern. Portishead fallen mir hier spontan als Vergleich ein.

Dieses Spiel treibt der Künstler konsequent weiter, nie weiß der Hörer was ihn als nächstes erwartet und trotzdem gelingt es Manyfingers ein bündiges, in sich passendes Album aus diesem Wechselbad der Stimmungen, Musikrichtungen und Instrumentierungen zu erschaffen. Eines der vielfältigsten und musikalisch stärksten Alben die ich seit langen gehört habe. Die glasklare und saubere Produktion, das gekonnte Spiel von Laut und Leise - alles sehr stimmig und packend gemacht.

Ein Album das hoffentlich viel Gehör finden wird. Für das nächste Album braucht der Kündtler hoffentlich nicht wieder zehn Jahre.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Ode to Louis Thomas Hardin
2The Dump Pickers of Rainham
3Erasrev
4No real men
570
6Alone in my bones
7Go fuck your mediocrity
8It´s all became hysterical
9The spectaculare nowhere
10From Madam Hilda Soarez
11Le Probleme de Charbon
12Triplets
13The Neutering of Stanley (Bonus Track)

Besetzung

Chris Cole
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger