Reviews
absorta es... - von Zuversicht und Seligkeit
Info
Musikrichtung:
Alte Musik
VÖ: 30.03.2015 (Resonando [RN-10002]) Gesamtspielzeit: 68:29 Internet: http://www.ilprofondo.com http://www.janboerner.ch http://www.exando-music.com |
Mit Resonando gibt es ein neues Label aus dem Hause Carpe Diem Records und wer dessen Veröffentlichungen kennt weiß, was man erwarten darf. Brillante Aufnahmen herausragender Künstler. Und da macht absorta es... - von Zuversicht und Seligkeit keine Ausnahme. Hier hat sich das zurecht hochgelobte Ensemble Il Profondo mit dem jungen Countertenor Jan Börner - es handelt sich um sein Solodebüt - zusammengetan, um mit barocken Werken, die von der Überwindung des diesseitigen Todes sprechen, gemeinsam vom Hoffnungsschimmer und der Zuversicht zu singen und zu musizieren.
Unter den Stücken sind neben bekannten geistlichen Werken wie "O anima mea suspira" von Johann Rosenmu?ller (ca. 1619–1684), "Betru?bet ist zu dieser Frist" von Heinrich Scheidemann (ca. 1595–1663) oder "Ach, dass ich Wassers gnug ha?tte" von Johann Christoph Bach (1642–1703) auch drei Welt-Ersteinspielungen. Und mit der ersten beginnt auch gleich die CD. "Was betru?bst du dich meine Seele" von Johann Theile (1646–1724) ist es wert, entdeckt zu werden. In dem vollen Klang der kompletten Besetzung kommt auch die italienische Prozessionsorgel, die noch original erhalten aus dem 17. Jahrhundert stammt und deren Bälge noch von einem Kalkanten (ein Balgtreter) manuell bedient werden müssen, zu ihrer ganzen klanglichen Pracht. Im Gegensatz dazu ist "Herr wie lange" von Martin Ko?ler [Colerus] (ca. 1620–1703/4) ein ganz zurückhaltendes Werk, das von einem Tiorbino (eine kleine Theorbe, hier kompett aus Elfenbein (!) gefertigt) begleitet wird. Und zum Abschluss der CD gibt es das dritte Welt-Ersteinspielung von David Pohle (1624–1695). "Herr, wenn ich nur dich habe". Hier ist wieder die komplette Besetzung am Werk und so bildet dieses Stück einen würdigen Abschluss der CD.
Alle beteiligten Musiker spielen auf allerhöchstem Niveau. Das Ensemble Il Profondo mit seinen flexiblen Besetzungsmöglichkeiten überzeugt in allen Belangen. Das perfekte Zusammenspiel, die sorgfältige recherchierten Besetzungen, die fantastisch klingenden Instrumente und sowohl handwerkliches Können, wie auch herausragendes musikalisches Verständnis machen die ausgewählten Werke zu einem Höchstgenuss, der noch von Jan Börner gesteigert wird. Hier etabliert sich dieser junge Countertenor schon mit seinem Solodebüt in der obersten Riege der Alten Musik. Sein weicher Gesang der nie aufgesetzt und affektiert wirkt atmet diese Geistlichkeit, die für diese Musik notwendig ist.
Zusätzlich ist auch die klangliche Dimension der Aufnahme, für die Johannes Wallbrecher verantwortlich zeichnete, brillant gelungen. Ein glasklarer Sound, der sicherlich auch von der Räumlichkeit des Kapuzinerklosters Solothurn mitgetragen wird. Eine rundum gelungene Veröffentlichung. absorta es... - von Zuversicht und Seligkeit sollte bei keinem Freund Alter Musik im CD-Regal fehlen!
Trackliste
01. "Was betru?bst du dich meine Seele"
Alto solo con 3 viol de bracc. et Violono vel Fagotto
Johann Rosenmu?ller (ca. 1619–1684):
02. "O anima mea suspira"
a 3; Alto con doy? violini
Heinrich Scheidemann (ca. 1595–1663):
03. "Betru?bet ist zu dieser Frist"
fu?r Cembalo oder Orgel
Johann Christoph Bach (1642–1703):
04. "Ach, dass ich Wassers gnug ha?tte"
Alto e? Violino, con 4. Complimenti ad placitum
Samuel Capricornus (1628–1665):
05. "Adeste omnes fideles"
a 2, Alto con Violino
Romanus Weichlein (1652–1706):
06. "Sonata III aus Encænia Musices, Op. 1"
fu?r 2 Violinen, 2 Violen, Violone und Basso Continuo
Martin Ko?ler [Colerus] (ca. 1620–1703/4):
07. "Herr wie lange"
fu?r Alt und Basso Continuo
Georg Schmetzer (1642–1697):
08. "O dulcis amor Jesu"
a 3; Alt. solo con 2 Viola
Johann Vierdanck (1605–1646):
09. "Sonata a? 2 violini soli"
David Pohle (1624–1695):
10. "Herr, wenn ich nur dich habe"
a 6; Alto solo, a 5 Viol et Basso Continuo
Besetzung
Ensemble Il Profondo:
Johannes Keller: Orgel
Eva Saladin: Viola
Anais Chen: Viola
Sonoko Asabuki: Violino, Viola
Johannes Frisch: Viola
Dominique Tinguely: Dulzian
Mirko Arnone: Theorbe und Tiorbino
Daniele Caminiti: Theorbe
Josías Rodríguez Gándara: Erzlaute
Federico Abraham: Violone
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |