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Free Nelson Mandoomjazz

Awakening of a Capital

Info Musikrichtung: Jazz, Doomjazz VÖ: 02.03.2015 (RareNoiseRecords) Gesamtspielzeit: 43:04 Internet: https://www.facebook.com/freenelsonmandoomjazz http://www.rarenoiserecords.com

Wie kann man als instrumentales Trio ein politisches Statement abgeben? Man benennt sich einfach nach Nelson Mandela, verändert den Nachnamen jedoch zu Mandoomjazz und heißt dann Free Nelson Mandoomjazz. Musikalisch bewegt sich die Band in einem heftigen improvisierten Jazz, den man heute eben Dark Jazz oder Doomjazz nennt. Das aktuelle Album Awakening of a Capital ist dann auch in diesem Genre bestens aufgehoben.

Die drei Protagonisten Colin Stewart (Bass), Paul Archibald (Schlagzeug) und Rebecca Sneddon (Saxofon) spielen hervorragend mit dieser Art von Musik. Das wirkt nicht aufgesetzt sondern man versucht eine Verschmelzung von Doom-/Stoner-Rock mit Free-Jazz. Nicht umsonst heißt der Opener des Albums "Sunn Ra)))", eine Kreuzung zwischen Sun Ra und Sunn O))). Dieser kurze Opener ist allerdings nur das Vorgeplänkel bevor es dann erst richtig zur Sache geht. Dunkel und düster ist die Musik und fantastisch getragen von der Rhythmusfraktion, die zwar virtuos aufspielen kann, sich jedoch wenn notwendig, immer auch zurücknehmen kann. Im Vordergrund steht allerdings Rebecca Sneddon mit ihrem Saxofon. Die Klänge, die sie ihrem Instrument entlockt sind von fast außerirdischer Qualität. Hier passt es zusammen, dass man sich beim Titel "Erich Zann" von der Kurzgeschichte 'The music of Erich Zann' aus der Feder von H.P. Lovecraft inspirieren ließ (wie z.B. auch schon die progressiven Techno Thrasher von Mekong Delta), einem Großmeister der phantastischen Literatur. Dass Free Nelson Mandoomjazz es aber auch fast schon geruhsam angehen können zeigt "The Pillars of Dagon".

Free Nelson Mandoomjazz gehören zur Speerspitze des Doomjazz und können dies mit ihrem neuen Album Awakening of a Capital eindrucksvoll unter Beweis stellen. Für den aufgeschlossenen Musikhörer eine Entdeckung wert. Empfehlung!

Ingo Andruschkewitsch