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Ranger

Where Evil Dwells

Info Musikrichtung: Speed Metal VÖ: 13.03.2015 (Spinefarm Records / Caroline) Gesamtspielzeit: 38:44 Internet: http://www.facebook.com/rangerheavymetal

Der Underground-Trüffelsucher hat die Finnen mit dem kurzen und prägnanten Namen Ranger sicher schon länger auf dem Schirm. Zuerst wegen ihrer beiden EPs und spätestens dann seit ihrem Auftritt auf dem letzten Keep It True. Alle anderen Oldschool-Lunatics dürfen jetzt mit dem vollen Debüt Where Evils Dwells aufhorchen.

Wie auch ihre schwedischen, von der New of British Heavy Metal beeinflussten Kollegen haben auch Ranger jede Menger Feuer im Hintern. Stilistisch geht man aber noch ein ganzes Stück über den Ärmelkanal hinaus. Denn das jugendlich wirkende Quartett bietet schmissigen Speed Metal mit eindeutiger Thrash-Schlagseite. Wie ein Mix aus alten Savage Grace-, Agent Steel-, Exciter- und Razor-Kamellen. Das Tempo ist meist ziemlich zügig, die Gitarren gniedeln in bester Duo-Manier, die Refrains (sofern vorhanden) laden zum beseelten Mitgrölen ein und überhaupt ist der (eher zweckmäßige) Gesang - wie die ganze Chose an sich eigentlich - ziemlich räudig und euphorisch (und irgendwie ziemlich überdreht).

Das hat durchaus Charme und wer auf diesen alten Stil steht, dürfte seine Freude haben. Ranger machen dabei ihre songwriterischen Schwächen mit einer Ladung Spielfreude wett. Was die jungen Wilden hier fabrizieren hat Hand und Fuß, ist aber letztendlich nicht ganz der Weisheit letzter Schluss. Etwas eingängiger und mehr auf den Punkt hätte es gerne sein dürfen. Aber wenn die alte Garde mal abtritt, stehen Ranger sicher Gewehr bei Fuß, um die Fackel weiter zu tragentragen. Speed-Fans können gerne jetzt schon ihre Lauscher aufsperren.

Mario Karl