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Ant Law

Zero Sum World

Info Musikrichtung: Modern Jazz / Fusion VÖ: 06.03.2015 (Whirlwind Recordings) Gesamtspielzeit: 70:05 Internet: http://www.antlaw.co.uk/ http://www.whirlwindrecordings.com/

Im Jazz hat es wahrscheinlich schon alles an Stilelementen gegeben, an Besonderheiten, die einzelne Musiker auszeichnen/auszeichneten. So wird es wohl immer schwieriger, sich als zeitgenössischer und als junger Musiker zu behaupten. Was kann wirklich noch neu sein?

So geht es mir auch beim selbstproduzierten Album des Gitarristen Ant Law, denn sogleich fällt auf, dass ich alles schon einmal auf verschiedenen Platten verschiedener Musiker gehört habe. Aber das ist gar nicht negativ zu werten, denn das, was mir entgegenschallt, ist auf hohem Niveau und die Musik ist einfallsreich und mit solchen Attributen wie Spielwitz, Können, Flexibilität und Abwechslung ausgestattet.

Insgesamt fällt mir eine recht coole, verträumte und sachliche Ausrichtung auf, hier brennt nicht unbedingt nur ein heißes Feuer, aber Mishra Jathi wirkt ein wenig heißblütiger, und bei Parallel People löst sich die manchmal lethargisch wirkende Atmosphäre swingend auf.

Ich gewinne auch den Eindruck, dass der Fokus nicht zwingend auf wild-wirbelnden Soloexkursionen steht, sondern auf dem Miteinander, auf dem gemeinsamen Gestalten. Und so verstehen es die fünf Musiker, auch stets für überraschend Wendungen zu sorgen, die Freiheit liegt oft im spontanen Entstehen von Klangbildern. Und die Unterschiede liegen in den jeweiligen Stimmungen, ist es beim ersten Stück noch ein wenig rockbetont und schwerfällig wirkend, so fliegt der Waltz ganz luftig dahin und bereitet hochwertiges Hörvergnügen. Oft wirkt die Musik verspielt-lyrisch, relativ kontrolliert, jedoch nicht ohne den Ansatz bei einzelnen Soli, sich auch einmal ein wenig zu lösen.
Dabei zeigt jeder Solist sein Können und wird perfekt und einfühlsam von der Rhythmus-Sektion unterstützt.

Wolfgang Giese