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Andrew Combs

All these Dreams

Info Musikrichtung: Americana / Country / Songwriter VÖ: 23.01.2015 (Loose / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 39:15

Andrew Combs ist seiner ganzen Attitüde nach eindeutig im Bereich des Americana einzuordnen. Dazu passen sowohl das Cruisen im Randbereich des Country, wie auch die Anklänge an Bob Dylan. Trotzdem kam mir beim Hören von All these Dreams immer wieder ein ganz anderes Album in den Sinn - Chris de Burghs letztes zumindest noch halbwegs relevantes Album Into the Light.

Es dürfte die Zwischenposition dieses Albums sein, die es mit All these Dreams verwandt macht. Da ist zum einen noch ein Hauch Erinnerung an die ehrliche Folk-Songwriter Tradition, die sich bei de Burgh eben britischer ausgeprägt hatte und bei Combs den Geist der Prairie atmet - aber eben nur im Hintergrund. Das Ganze wird so produziert, dass es nie wirklich, aber oft etwas zu glatt wirkt. Die nun wirklich verbindende Tendenz besteht darin, dass das Gefühl immer wieder in den Kitsch zu rutschen und der Schnulzfaktor die Erträglichkeitsgrenze zu erreichen droht.

So weit ist, bzw. war es noch nicht. Bei de Burgh folgte nach Into the Light der Absturz ins Bodenlose. Bei Andrew Combs ist die Zukuft noch offen. All these Dreams ist genau wie Into the Light ein Album mit Höhen und Tiefen und genügend Ansätzen es sich schön zu hören, wenn man denn will.

Da wäre die nette Balllade „Strange Bird" mit ihren schluchzenden Gitarren und dem fröhlichen Gepfeife, der weiche melodische Dylan-soundalike „Month of bad Habits" mit seiner fast psychedelischen Atmosphäre am Ende, der laid back Rocker „Foolin", der zu Beginn die Muskeln spielen lässt und dann besonders deutlich in das Chris de Burgh Fahrwasser steuert, oder der melancholische Opener „Rainy Days", bei dem das Gefühlige funktioniert und nicht ins Kitschige abdriftet.

Norbert von Fransecky