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Reviews

Treedeon

Lowest Level Reincarnation


Info

Musikrichtung: Doom/Noise/Sludge Metal

VÖ: 27.02.2015

(Exile on Mainstream Records / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 51:21

Internet:

https://www.facebook.com/Treedeon

Treedeon sind der beste Beweis, dass wirklich intensive Musik eben nicht auf dem Reißbrett entsteht. Denn der Beginn des Trios war eher spontaner Natur. Nach der überraschenden Auflösung der Noise-Rocker Ulme übernahm deren Sänger und Gitarrist Arne Heesch Ulmes Programmplatz auf dem „South of Mainstream“-Festival und spielte zusammen mit Yvonne Ducksworth, deren Band Jingo de Lunch sich ebenfalls zerstreute, eine Akustik-Show.

Das funktionierte anscheinend so gut, dass sich irgendwann eine richtige Band daraus bildete. Zusammen mit Schlagzeuger Boomer (Kaeng) waren Treedeon geboren. Doch statt Folk- und Blues-beeinflussten Klängen steht mittlerweile ganz andere Musik auf dem Programm: in Ton gegossene Wut und Verzweiflung, serviert im schweren Doom- und Sludge-Format, das immer wieder von harschen Noise-Ausflügen durchbrochen wird.

Wohlklang, richtige Melodien, fein ziselierte Arrangements - das sind alles Dinge die Treedeon nicht brauchen. Lowest Level Reincarnation ist pure Destruktion. Heavy wie eine Dampfwalze schleppt sich die Musik anfangs aus den Boxen. Schwer dröhnende Doom-Riffs treffen bei „Love turns liquid“ auf das aggressive Geschrei Heeschs. Dazu ein Gitarrensolo das mehr Geräusch als Handwerk ist und fertig ein harscher Trip in die menschlichen Abgründe. Heesch ist es auch, der einem mit seinem Vortrag die Nackenhaare aufstellen lässt. Noch intensiver wird es, wenn er gemeinsam mit Yvonn Ducksworth wie bei „Extinction“ oder „Satan’s Breed“ um die Wette brüllt. Das sitzt.

Yvonne selbst bringt auch ein gewisses punkiges Element mit, das sich mehr im Vortrag als im Sound bemerkbar macht. Ihre geradlinigen Solotracks „Blankapitation“, „Wendigo“ und „Terracide“ rocken dafür amtlich und sind enorm treibender Noise-Metal. Diesen Pepp braucht das Album auch, um nicht im nihilistischen Morast zu versinken. Denn Lowest Level Reincarnation tut wirklich viel dafür, nicht geliebt zu werden.

Trotzdem kann man diesen Brocken Fans von Gruppen wie Unsane ohne Umschweife empfehlen. Nur selbstmordgefährdete Zeitgenossen sollten um dieses Werk einen großen Bogen machen!



Mario Karl

Trackliste

1Love turns liquid8:32
2Blankapitation5:46
3Satan's need4:16
4Extinction7:57
5Wendigo4:47
6Venus with teeth3:38
7Lowest level reincarnation11:59
8Terracide4:36

Besetzung

Arne Heesch (Gitarre, Gesang)
Yvonne Ducksworth (Bass, Gesang)
Christian „Boomer“ Böhm (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger