····· Das 94er Live-Album von Savatage erstmals auf Vinyl ····· Die Fantasy-Metaller Warlock a.D. kündigen ihr zweites Album an ····· Die Toten Hosen feiern den 30sten Jahrestag ihres ersten Argentinien-Gigs ····· Doppelplatin für AC/DC  ····· Neuer german Thrash aus Thüringen mit Spydory ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Arstidir

Hvel


Info

Musikrichtung: Folk Pop / Art Folk

VÖ: 06.03.2015

(Beste! Unterhaltung / Broken Silence)

Internet:

http://www.arstidir.com

Die Isländer Arstidir legen mit Hvel ihr drittes Album vor. Bekannt wurde die Band durch ihren durchaus typisch isländisch zu nennenden hymnischen Folkpop mit deutlichen Anklängen an z.B. Sigur Ros, wobei sie ganz klar die poppigere Variante sind.

Auch ihre Stücke beziehen ihre Kraft und ihren Charme aus der eher dunkel gefärbten Melancholie die für Islands Musik so typisch ist. Im Herzen sind die Kompositionen zumeist recht einfache folkige Stücke mit Alternative-Anleihen, ausgezeichnet durch wundervolle Melodien. Dazu kommen oft groß angelegte Arrangements von dunklen Streichern und dunkler Elektronik. So baut sich das Eingangsstück mit wuchtigen dunklen Streichern auf und bringt direkt Parallelen zu Dead Can Dance ins Spiel. Im zweiten Stück setzt die Band dann stärker auf die Alternative-Karte und bringt zusätzlich eine Portion New Artrock mit ein, was darauf deutet, dass auch Porcupine Tree oder mehr noch deren Mastermind Steven Wilson der Band nicht unbekannt ist.

Auch nah an der Kitschgrenze können es Arstidir, ohne Schiffbruch zu erleiden. Das beweisen sie mit der schwebenden Folkpop Ballade “Moonlight“ die, durchaus an Simon und Garfunkel erinnert. Schwermütige Streicher und der bittesüße Gesang betören ohne abzugleiten.

Dasselbe legen sie dann im folgenden “Vetur ad vari“ noch mal in einer mehr oder minder akustischen New-Artrock-Variante nach. Eingangs nur diese betörende akustische Gitarre zum sehnsuchtsvollen Gesang, dann mischen sich Synthieklänge á la Archive dazu und heben das Stück in hymnische Höhen.

Mit Postrock-Schlagzeug unterlegt man dann die dunklen Gitarren von “Fridbaegingin“, welches in der Folge dann zwischen Folk, Alternative und New Artrock changiert. Besonders spannend und schön das sich aufpeitschende Violinenspiel.

Ihre instrumentalen Stärken beweisen die Vier dann besonders auf dem instrumental gehaltenem "Shine“, das ich mal als eines der schönsten traurigen Stücke bezeichnen möchte, die ich so kenne. Eine betörende Gitarrenmelodie führt, das Piano untermalt und die Streicher kreieren die sehnsüchtige Melancholie. Etwas über vier Minuten gewordene kreisende Melancholie, die am Ende wieder am Anfang ankommt.

Insgesamt überzeugt die Scheibe durch ihr perfektes Arrangement. Instrumental liefert die Band ebenfalls Hochwertiges ab. Hvel ist wohl das was Isländer als Pop machen können in Bestform. Makelos schöne Folkpop-Musik mit allen möglichen Zugaben, die aus einem guten ein sehr gutes Album machen - und ein wundervolles Winteralbum.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Himinhivel
2Things you said
3Someone who cares
4Moonlight
5Vetur ad vari
6Frioaegingin
7
8Cannon
9Silfurskin
10Shine
11You again
12Unfold

Besetzung

Daniel Auonsson: Gitarre, Gesang
Gunnar Mar Jakobsson: Gitarre, Bariton Gitarre, Gesang
Karl James Pestka: Geige, Cello, Elektronik, Gesang
Ragnar Olafsson: Klavier, Bariton Gitarre, Gesang
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger