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JD McPherson

Let The Good Times Roll

Info Musikrichtung: Rock’n’Roll, R&B VÖ: 06.02.2015 (Rounder Records / Universal Music) Gesamtspielzeit: 36:16 Internet: http://www.jdmcpherson.com http://www.facebook.com/jdmcphersonhistyle

McPherson stammt aus Oklahoma und nach seinem sehr beachteten Debüt aus 2011 (Signs And Signifiers) legt er nun den langerwarteten Nachfolger vor.

Die Musik klingt zunächst frisch, sehr lebendig und unverbraucht und versprüht Enthusiasmus und Spielfreude. Das scheppernde "Bossy", das an Motown erinnernde "It's All Over But The Shouting" sind nur zwei Beispiele der abwechslungsreichen Atmosphäre.

So beinhaltet diese Musik viele Stile, dabei treffen sich Vergangenheit und Gegenwart, indem Stilrichtungen vergangener Tage, sei es aus Rock oder Soul, Beat oder Rock’n‘Roll, mittels der Arrangements ein zeitgemäßes Gewand verpasst bekommen haben. Auffällig ist auch der vom Tamburin unterstützte Beat, der eben stark an früher erinnert.

So gibt es auch ganz viel Gefühl und ganz viel Blue Eyed Soul beim Bridge Builder, das erinnert ganz stark an jene mit ähnlicher emotionaler Intensität vorgetragener Musik von Sam Cooke. Auch das vollmundige Arrangement, das Spuren von Phil Spector trägt, weiß zu überzeugen. Das ist einer der stärksten Songs der Platte.

Und so geht es weiter: It Shook Me Up erinnert an Little Richard, Head Over Heels mit seinem antiquiert klingenden Gitarrensound trägt mich zu The Seeds, gekoppelt mit einem Schuss von Sam The Sham & The Pharaohs. Assoziationen purzeln am laufenden Band, so verknüpfe ich You Must Have Met Little Caroline? mit Dave Edmunds, Mother Of Lies mit dem Blues der Fünfziger und auch mit dem Namen John D. Loudermilk.

Eine lebendige Geschichtsstunde scheint somit geschaffen worden zu sein, obwohl sich das eine oder andere Mal der Hauch von Synthetik breitmacht. Es klingt somit ein wenig nach Retorte, und die oberflächlich anmutende Authentizität weicht einer letztlich doch eher modernen Betrachtungs- und Herangehensweise an die Gestaltung der Musik. Gleichwohl bleibt es Unterhaltung in hohem Maße.

Wolfgang Giese