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Kärbholz

Karma

Info Musikrichtung: Hard Rock / Punk VÖ: 30.01.2015 (Metalville / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 54:39 Internet: http://www.kaerbholz.de

Ist das hier Punk, oder ist das Hard Rock? Völlig egal – jedenfalls ist es grundständig ehrlich. Die heftigst tätowierten NRW-Boys rotzen sympathisch los, in der Regel mit Power und unbändigem Druck. Aber auch wenn „Nichts von dem“ im Onkelz Style ruhiger wird, können die vier problemlos überzeugen

Es geht gegen rechts, das ist klar. Aber man ist keine 18 mehr und kann mit einem Grinsen auf die eigene Vergangenheit zurück blicken. „Wir wussten nichts und alles besser.“ („Tiefflieger“) Im Titelsong wird das Gesetz der karmischen Vergeltung mit einem Satz und völlig trocken auf den Punkt gebracht. „Karma ist ein Arschloch, Baby, wenn Du auch eins bist.“

Das flott melodiöse „Steh auf!“ begibt sich mit Ferdy Doernberg als Gast am Akkordeon in Folk Punk Gefilde. Der Power Rocker „Das hier ist ewig“ kommt recht rau, während bei dem netten Rhythmiker „Ich will Dich (nie wieder sehen)“ die Akustikgitarre im Mittelpunkt steht.

Highlights sind der flotte Anti-Rechts’n’Roll „Kein Rock’n’Roll“, der treibende Hard Rock „Lass mich fliegen“ mit seinem melodisch rauen Gesang und vor allem der geniale 100-Punkte-Punk „Es fühlt sich richtig an“ mit seinem leichten Country Feeling.

Bei den drei Stücken zeigt sich besonders gut, was Kärbholz eine echte Ausnahmestellung unter all den Deutsch-Rock – und –Punk Bands verschafft – das ungeheuer sensible Gefühl für Melodien und packende Refrains, die kongenial mit der Punk-Rock-Power verbunden werden.

Norbert von Fransecky