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Travis Tritt

My Honky Tonk History

Info Musikrichtung: Country / New Country VÖ: 17.08.2004 (Columbia / Sony Music) Gesamtspielzeit: 40:58 Internet: http://www.travistritt.com

Schon lange zählt Travis Tritt zu den ganz großen Künstlern der New Country Szene, was er auch mit seinem aktuellen Album My Honky Tonk History wieder sehr eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Im Einzelnen:

Mit dem gleichnamigen Opener geht's auch schon powergeladen los und lässt jetzt schon vermuten, dass es auf diesem Album so richtig zur Sache geht. Kraftvolle Drums und rockige E-Gitarren vermischen sich mit Banjoklängen und Tritts gewaltige, ausdrucksstarke Gesangsstimme schmettert durch die Boxen.

"Too far to turn around" bringt fast etwas mysteriöse und melancholische Stimmung rüber, obwohl der Song genauso temperamentvoll eingespielt wurde.
Die Single "Girls gone wild" steht dem in nichts nach und brettert fröhlich drauf los was das Zeug hält. Spätestens jetzt merkt man, dass die Musik von Travis Tritt diesmal sehr stark von Southern Rock beeinflusst wird, was ja auch schon auf älteren Alben hin und wieder der Fall war, wenn auch noch nicht so ausgeprägt. Er ist eben immer noch der ungekünstelte Outlaw geblieben, so wie man ihn seit je her kennt und liebt!
"What say you" ein klasse New Country Song der alles hat, was ein Country-Rock
Knaller eben braucht. Dieses Duett mit John Mellencamp geht sofort ins Ohr und auch hier vermischen sich Fiddle und Banjo mit knallenden Drums und knackigen E- Gitarren. Irgendwie hat man das auf den letzten Tritt Alben etwas vermisst, doch hier hat Travis mal wieder richtig die Sau rausgelassen.

So, jetzt erst mal verschnaufen, denn mit "Circus Leaving Town" beweist er, dass er auch richtig schmalzige Country Balladen perfekt zum Besten geben kann. Dabei ist "schmalzig" bei Mr.Tritt durchaus positiv gemeint, denn mit dieser beeindruckenden Stimme geht das Stück runter wie Öl! Aber schon beim nächsten Song "Monkey Around" sollte man sich wieder die Tanzstiefel anziehen, denn der gute Travis legt nach dieser wunderschönen Ballade gleich wieder eine "Rocknummer" hinterher.
"I see me" ist wieder ein Song der ruhigeren Sorte, dem diesmal allerdings das gewisse etwas leider fehlt. Aber dieser kleine Schönheitsfehler ist spätestens beim nächsten Titel "Good ol' boys go bad" schnell vergessen. Outlaw Country vom allerfeinsten, staubig, dreckig und überzeugend haut dieser Song richtig schön rein bevor es mit "We've had it all" wieder eine sehr gefühlvolle Pure Country Ballade mit schönen Steel Guitar Passagen zu hören gibt.
Überhaupt passt diese Mischung aus Southern Rock, New Country und sehr gefühlvollen, traditionellen Balladen erstaunlich gut zueinander. Travis Tritt bringt diese verschiedenen Stilrichtungen auf diesem Album so selbstverständlich unter einen Hut, als ob es nie anders gewesen wäre, was bei anderen Künstlern vielleicht sogar in einer kleinen Katastrophe enden würde.

Fazit:

Ohne Übertreibung muss man einfach gestehen, dass dies wohl eines der besten Tritt-Alben der letzen Jahre ist. New Country- und Country Rock Freunde werden hier in Begeisterungsstürme ausbrechen und auch für alle anderen Country Musik-Liebhaber empfiehlt es sich auf jeden Fall hier mal reinzuhören.

FrankH