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Reviews

Tilia

Focus


Info

Musikrichtung: Soft Pop

VÖ: 06.02.2015

(ambulance recordings)

Gesamtspielzeit: 43:08

Internet:

http://www.tiliamusic.com/
http://www.ambulance-recordings.ch/

Tilia, das ist die achtundzwanzigjährige Daniela Hallauer aus der Schweiz.
Mit ihrer Band legt sie nun ihren ersten vollständigen Longplayer vor, aufgenommen in den Soma Studios Zofingen.

Ich höre sehr angenehm fließenden unaufgeregten Soft Pop, bei einigen Songs mit dem Focus (siehe Plattentitel) auf der Pedal Steel, die die leicht melancholische, träumerische und sehnsüchtige Stimmung noch stark verstärkt.
So wirkt die Musik eher durchgehend eingängig und man wird schnell zutraulich, leider geschieht im Verlauf der Platte aber nicht viel, die ein wenig mehr andocken lässt als nur oberflächlich.

Die Pedal Steel ist es dann auch, die für die besondere Würze und Besonderheit sorgt, als einziges Element. Auch ist Tilia’s Stimme nicht unbedingt so ausgelegt, dass man mitgerissen werden kann, dazu fügt sie sich sehr ein in diese fließende und breitflächige Stimmung, nun gut, legt man diese Musik in die Schublade “Dream Pop“ ab, dann passt das sicher schon alles perfekt zusammen. Ecken und Kanten gibt es nicht, vielmehr habe ich das Gefühl, mich in einer mit viel Watte ausgestatteter Atmosphäre vorzufinden. Nun, ein sicheres Gefühl, durchaus auch schön und angenehm und nett und sehr melodisch und harmonisch, aber manchmal wünschte ich mir als Hörer auch gefordert zu werden, denn irgendetwas fehlt mir oft, nur was ist es nur genau?

Nicht, dass ich solche Stimmungen nicht auch lieben würde, in denen man ganz einfach einmal abschalten kann, doch wenn ich mir zum Beispiel Musik von Kollegin Enya anhöre, der man einst vom Rolling Stone bescheinigte, das sei “schöne wärmende Musik für lange, wohlige Winterabende“, dann habe ich das Gefühl, tief in der Seele berührt zu werden, starke Emotionen zu empfinden. Diese Emotionen empfinde ich auch hier ähnlich, aber nur im Ansatz, mir fehlt ganz einfach dieses Gewisse an Tiefe, genau, das wird es sein, diese ganz spezielle individuelle Ausprägung!

Mit dem Ausdruck ihrer Stimme könnte ich mir die Protagonistin auch gut im Genre Singer/Songwriter vorstellen, siehe Oh Let’sTry, das mit seinem sanft folkigem Charakter für mich ausdrucksstärker ist.
Entgegen der Songtitel in Englisch heißt es zum Abschied Abschlusslied, und ich nehme an, es könnte sich um einen Text in Schwyzerdütsch(?) handeln. Hier ist der Focus nun auf die ganz einfach strukturierte Gestaltung mit der Begleitung durch die Akustikgitarre gerichtet, und dieses bringt zusammen mit dem im Lineup nicht aufgeführten Vibrafon eine sehr schöne und verträumte Stimmung, eine Melange, in der die Atmosphäre dann für mich eine sehr schöne und stimmige Ausprägung erfährt.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Island
2 Sensation
3 A Letter
4 Head Over Heals
5 Home
6 Igor
7 Jane Austen’s Hidden Track
8 Oh Let’s Try
9 Sail The Seas
10 Cut In Stone
11 Abschlusslied
(all songs and lyrics by Daniela Hallauer, except # 9, music by Pascal Münger, lyrics by Daniela Hallauer)

Besetzung

Daniela Hallauer (vocals)
Leo Niessner (guitar)
Moritz Vontobel (drums)
Pascal Münger (bass)
Thomas Marmier (guitar, pedal steel guitar)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger