Reviews
Original Album Classics
Info
Musikrichtung:
Rockabilly
VÖ: 28.03.2014 (1981/83) (Arista / Legacy / Sony) Gesamtspielzeit: 100:46 |
Ein richtiges Rockabilly Revival hat es eigentlich nie gegeben. Aber Brian Setzer ist es immer wieder einmal gelungen, einen Fuß in die Tür der Mainstream Charts zu bekommen – später unter eigenem Namen; Anfang der 80er mit dem punkig auftretenden Trio Stray Cats. Drei der vier Alben, die die Band vor ihrer ersten Auflösung eingespielt haben, stecken in den Replica Steck Covern dieser Ausgabe der Original Album Classics. Das ist kein Verlust. Denn das dritte, hier ausgeklammerte Album Built for Speed erschien nur in den USA und enthielt Material der ersten beiden Alben, die nur in Europa erschienen sind. Somit liegt das erste Leben der Stray Cats hier komplett – wenn auch ohne jedes eventuelle Bonus Material – vor.
Auf dem Debüt regiert die Abwechslung. Gemütlicher Rockabilly, simpler Rock’n’Roll, Reggae Feeling, Swing, Elvis und Rockabilly mit extremem Feuer unternm Hintern wechseln sich ab.
Besondere Akzente setzen der melodische Ska Punk „Storm the Embassy“, der an die Clash erinnert, das fett groovende „My own Desire“, das etwas Düsternis in die farbenfrohe Palette mischt, und das swingende „Wild Saxophone“ mit einem Gastauftritt von Gary Barnacle am – ja! – Saxophon, das mit seinem Swamp Feeling am Ende noch mal ganz neu ansetzt.
Gonna ball bricht nicht mit dem Vorgänger, wiederholt ihn aber auch nicht einfach. Ska und Reggae spielen nicht mehr die Rolle. Wenn hier die Gitarre etwas rockiger kracht („Little Miss Prissy“), könnte das am Einfluss von Dave Edmunds liegen, der alle drei Alben mitproduziert hat. Blues und Rock sind hier jedenfalls wesentlich stärker mit im Boot, als auf dem Debüt.
Klar nachzuhören bei dem mit viel Mundharmonika daher kommenden „Cryin‘ Shame“ oder dem bluesig swingenden Rock’n’Roll „(She'll stay just) one more Day“, das sich mit einer fetten Orgel polstert.
Die Schmalztollenträger kommen mit dem einleitenden „Baby Blue Eyes“, dem entspannten Titelsong und der schön schmalzigen Ballade „Lonely Summer Nights“ aber auch auf ihre Kosten.
Rant n' rave with the Stray Cats hat viel von dem aus dem Programm genommen, was die Vorgänger hatten. Man konzentriert sich weitgehend auf Rockabilly und Rock’n’Roll, schluchzende Stimme und röhrendes Saxophon inclusive. „18 Miles to Memphis“ öffnet sich dem Country. Man kann das Album wohl als das “amerikanischte” der ersten Bandphase bezeichnen.
Trackliste
1 Runaway Boys (3:01)
2 Fishnet Stockings (2:26)
3 Ubangi Stomp (3:14)
4 Jeannie, Jeannie, Jeannie (2:20)
5 Storm the Embassy (4:04)
6 Rock this Town (3:26)
7 Rumble in Brighton (3:14)
8 Stray Cat Strut (3:16)
9 Crawl up and die (3:13)
10 Double talkin' Baby (3:05)
11 My one Desire (2:57)
12 Wild Saxophone (3:04)
Gonna ball (1981)
1 Baby Blue Eyes (2:48)
2 Little Miss Prissy (3:02)
3 Wasn't that good (2:47)
4 Cryin' Shame (3:30)
5 (She'll stay just) one more Day (3:44)
6 You don't believe me (3:01)
7 Gonna ball (3:15)
8 Wicked Whisky (2:18)
9 Rev it up and go (2:28)
10 Lonely Summer Nights (3:21)
11 Crazy mixed up Kid (2:42)
12 Fistful of Hate (4:40)
Rant n' rave with the Stray Cats (1983)
1 Rebels rule (3:27)
2 To hip, gotta to (2:36)
3 Look at that Cadillac (4:04)
4 Something's wrong with my Radio (2:38)
5 18 Miles to Memphis (2:59)
6 (She's) sexy and 17 (3:31)
7 Dig dirty Doggy (2:02)
8 I won't stand in your Way (3:57)
9 Hotrod Gang (2:48)
10 How long you wanna live, anyway? (2:40)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |