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Huldrelokk

I Levende Live

Info Musikrichtung: Scandinavian Folk VÖ: 09.01.2015 (Westpark Music) Gesamtspielzeit: 57:51 Internet: http://www.huldrelokkk.com/ http://www.westparkmusic.de/index_fl.html

Folk ist ein vielseitiger Begriff, so hat letztlich jedes Land, jedes Volk seine eigene Geschichte, die sich auch musikalisch recht unterschiedlich widerspiegelt.
In den Siebzigern und Achtzigern war es die Bewegung des keltischen Folks, die kräftig ins Rollen kam, insbesondere durch irische und schottische Musiker.

An diese grundsätzlich anders klingende Musik mit ihren besonderen melodischen Linienführungen hat man sich sicherlich mittlerweile ‘gewöhnt‘. Eine gewisse Sonderstellung stellt für mich noch immer Folk aus Skandinavien dar, denn auch er ist zunächst befremdlich für unsere Ohren.

Die ineinander verflochtenen Stimmen erzeugen eine magische und märchenhafte Stimmung, ja, als würden sie uns tatsächlich in einen dunklen Märchenwald entführen wollen, um uns der Ungewissheit um das, was uns dort widerfahren mag, auszusetzen.
Die Band besteht aus einer Deutsch-Norwegerin (Blodig, einer Schwedin (Ådin) und der Dänin Vester Larsen.
Somit ist die Folkszene Skandinaviens relativ flächendeckend vertreten und gibt Raum für reichhaltige Einflüsse.

Die Aufnahmen zu dieser CD entstanden während mehrerer Konzerte in Deutschland, 2013 und 2014.
Es startet a capella mit beschwingter Melodie, während Trummerum, zunächst ein Instrumentalstück ist, dass sich unter anderem durch wunderbar flirrenden Geigenklang auszeichnet, bis zum Schluss noch einige Vokallaute eingestreut werden.

Den drei Damen ist jeweils ein Solostück zugedacht, Kerstin Blodig singt, von ihrer Gitarre begleitet, bestreitet Nattergalen, während Liv Vester Larsen mit 00:55 ein reines Instrumentalstück von betörender Schönheit und voller Melancholie vorlegt. Schließlich ist es Mia Gunberg Ådin mit Song Nummer zwölf, die damit zum Tanzen auffordert mit ihrem Spiel auf der Nykkelharpa.

Trefflich gelungen ist es, den Livecharakter der einzelnen Songs herauszustellen, so dass man glaubt, mitten im Konzert zu sitzen. Die drei Stimmen ergänzen sich vorzüglich und bilden einen wichtigen Mittelpunkt der oft verträumt klingenden folkloristischen Melodien.

Wolfgang Giese