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Wolfheart

Winterborn

Info Musikrichtung: Melodic Death Metal VÖ: 30.01.2015 (Spinefarm Records / Caroline) Gesamtspielzeit: 58:28 Internet: https://www.facebook.com/WolfheartRealm

Hinter Wolfheart versteckt sich der Finne Tuomas Saukkonen. Vor rund zwei Jahren löste er seine zahlreichen Projekte auf, von denen sich vor allem Before the Dawn und Black Sun Aeon einen Namen in der Metalszene machen konnten. Das Wolfheart-Debüt Winterborn erschien bereits im Herbst 2013 im Eigenvertrieb. Aber nach einem Deal mit Spinefarm Records wird das Ganze nun im größeren Maßstab ein weiteres Mal veröffentlicht.

Im Großen bleibt Saukkonen der musikalischen Ausrichtung seiner anderen Projekte relativ treu. Wolfheart stehen für epischen, melodischen Death Metal mit jeder Menge Melancholie. Die Musik ist bildhaft und trotz der an den Tag gelegten Härte relativ melodisch. Dabei driftet das Ganze nie ins Kitschige ab. Die Melodien sind einnehmend, aber nie beliebig. Die Riffs sind tonnenschwer, sie werden aber nie zum Selbstzweck. Insgesamt ist der Sound ziemlich herb. Statt säuselndem Klargesang gibt es ausschließlich tiefe Growls, Keyboards tauchen nur als kleine Atmosphärentupfer auf.

Stilistisch vielleicht nicht besonders außergewöhnlich, aber trotzdem unterhaltsam. Und trotz seines eng gesteckten Rahmens legt Saukkonen Wert auf ein gesundes Maß an Abwechslung. So treffen knüppelharte, fast Black-Metal-artige Blasparts auf melancholische Zurückhaltung und majestätische Grooves auf kratzende Rasanz und Doom-Anklänge.

Winterborn klingt dabei trotzdem ziemlich homogen. Als Appetithappen taugen der massive Opener „The Hunt“, das anfangs nachdenkliche, dann schwere „Gale of Winter“ oder auch das epische „Routa Pt.2“ (eine kleine Referenz an das letzte Black-Sun-Aeon-Album), das glatt als eine Art Melodic-Death-Powerballade durchgeht.

Tuomas Saukkonen hält also auch mit seinem neuen Projekt Wolfheart seinen Qualitätsstandard und überzeugt ein weiteres Mal als Düstermetal-Fachmann.

Mario Karl