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Reviews

UDO

Decadent


Info

Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 23.01.2014

(AFM Records / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 59:21

Internet:

http://www.udo-online.de
http://www.facebook.com/udoonline

Eines ist (fast) so verlässlich wie das Amen in der Kirche: alle zwei Jahre kommen Udo Dirkschneider und seine U.D.O. mit einem neuen Album um die Ecke. Steelhammer war nach einem größeren Besetzungs-Umbruch eine überraschend starke Scheibe und man durfte gespannt sein, ob das neue Line-Up auf dieser Schiene weiter fahren würde.

Decadent wirkt allerdings nach den ersten vier Songs wie eine Rückkehr zu den maschinell klingenden, letzten von Stefan Kaufmann produzierten Alben. Harte Riffs, ein kalter Sound und stampfende Rhythmen geben ein unbarmherziges Klangfundament vor, über das Dirkschneider mit seiner kernigen Stimme singt. Im Zusammenhang mit den sozialkritischen Texten passt das sogar ziemlich gut. Denn das Album beschäftigt sich mit dem dekadenten Verhalten der oberen Zehntausend und dessen negativen Folgen. Harte Zeiten, harter Sound.

Doch so richtig entfaltet die Platte erst später ihre Wirkung. Die fünfte Nummer, „Pain“, orientiert sich am traditionellen, rockigen Accept-Sound und versetzt den Hörer spätestens mit seinem Refrain in einen richtigen Hörrausch. Bis hierhin zweifelsohne der Hit des Albums. Das hardrockige „Breathless“ und der mit einem hymnischen „Kosaken-Refrain“ angereicherte Stampfer „Untouchable“ schlagen in eine ähnlich Kerbe und zeigen, dass sich U.D.O. nach wie nicht vor hinter Dirkschneiders altem Arbeitgeber verstecken müssen.

Auch in der klassischen Disziplin „Uptempo-Brecher“ landete man ein paar Treffer: „Meaning of life“ und „Under your skin“ nennen sich zwei gute Exemplare davon. Mit „Secretes in paradise“ hat sich zudem eine angenehme, melancholische Ballade auf die Platte geschlichen, die schön unpeinlich klingt. Mit dem von bombastischen Elementen gewürzten „Words in flame“, endet ein klassisches U.D.O.-Album, das nicht mehr die Aufbruchstimmung seines Vorgängers atmet, das aber trotzdem auf gewohnte Weise gut unterhält. Auf manche Bands ist eben Verlass.



Mario Karl

Trackliste

1Speeder3:44
2Decadent4:49
3House of Fake4:25
4Mystery4:35
5Pain5:10
6Secrets in Paradise5:00
7Meaning of Life4:33
8Breathless5:19
9Under Your Skin4:22
10Untouchable5:09
11Rebels of the Night4:40
12Words in Flame7:35

Besetzung

Udo Dirkschneider (Gesang)
Andrey Smirnov (Gitarre)
Kasperi Heikkinen (Gitarre)
Fitty Wienhold (Bass)
Francesco Jovino (Schlagzeug)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger