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BRDigung

In goldenen Ketten

Info Musikrichtung: Deutsch Punk VÖ: 21.02.2014 (Rookies & Kings / SPV) Gesamtspielzeit: 50:42 Internet: http://www.brdigung.com

Eine der stärksten Deutsch-Punk-Scheiben, die ich in den letzten Jahren in den Händen hatte, kommt bei uns leider erst zum ersten Jahrestag der Veröffentlichung zu Review-Ehren. Ist nicht ganz so schlimm, da das Album, was Texte und Musik anbelangt, kein Trendreiter ist, der versucht sich auf einer gerade angesagten Welle nach oben spülen zu lassen, sondern in beiderlei Hinsicht recht zeitlos ist.

Die BRDigung kann recht sinnfrei vor sich hin texten, wie im frechen „Sommerlied“, sich mit Pubertätsklassikerthemen nach dem Motto „Wir-schaffen-was-die-Alten-nicht-geschafft-haben“ im Titelsong präsentieren und auch mal sehr (zu) banal über einen fetten Fan („Punkrock Oma“) spotten.
Aber das darf beim Deutschpunk gelegentlich sein. Und dass man es auch ernsthafter kann, beweist das Quartett mit dem schön ironischen „Nicht mein Problem,“, der kritischen Betrachtung von Troublemakern („Ich mache Stress“), dem kabarettreifen „Tanz dickes Kind“, das sich satirisch mit der wachsenden Anzahl übergewichtiger Kinder auseinandersetzt, und dem sich der Dritten Welt Problematik widmenden „Endlose Nacht“.

Ähnlich vielfältig ist die Musik. Ein Highlight ist „Keiner stirbt allein“, eine tolle, melodisch treibende Power Punk Nummer, bei der jedes Riff stimmt. Ähnlich der High Speed Power Punk „NWO 2020“. Dass sie es auch ruhig können beweisen BRDigung mit dem stark auf der akustischen Gitarre aufbauenden „Endlose Nacht“, das auch eine ruhige Onkelz Nummer sein könnte. „Wahre Helden“ tritt demgegenüber eher metallisch auf. „In goldenen Ketten“ ist fast so was, wie Prog Punk. „Duschen unter Wolken“ kommt schleppend mit schönem Chorgesang, während „Tanz dickes Kind“ Bass betont startet.

Norbert von Fransecky