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Blossom Dearie

The Complete Recordings 1952-1962

Info Musikrichtung: Vocal Jazz VÖ: 05.12.2014 (Inakustik/Enlightenment) Gesamtspielzeit: 287:36 Internet: http://www.in-akustik.com/

Als Margrethe Blossom Dearie wurde sie am 28.April 1924 geboren und verließ diese Welt wieder am 7.Februar 2009).
Zwar eher bekannt als Sängerin, war sie ebenfalls eine Pianistin.
Mit ihrer mädchenhaft und sehr weich gezeichneten Stimme, die jedoch über ein hohes Maß an sensiblem Ausdruck verfügte, kann sie eine sehr elegante Atmosphäre verbreiten, unterstützt durch jeweils hochwertige Arrangements und hochkarätige Begleitmusiker. So kommen wir auch bei diesen Aufnahmen, die zwischen 1952 und 1961 entstanden, in den Genuss der Begleitung unter anderen von Herb Ellis und Kenny Burrell an den Gitarren, dem unermüdlichen Ray Brown am Bass, der Mann ist stets ein Garant für brillante Musik, und als Schlagzeuger können wir auch Ed Thigpen oder Jo Jones den Rhythmus professionell gestaltend genießen.

Die nachstehenden Einzelveröffentlichungen finden sich auf dieser preiswerten Kollektion, die leider keine näheren Besetzungsangaben sowie etwaige Original-Liner Notes enthält:

Ein Stück von Moody’s Mood For Love (1952)
Lullaby of Birdland and Other Famous Hits (1954)
Blossom Dearie Plays "April in Paris" (1956)
Blossom Dearie (1957)
Give Him the Ooh-La-La (1957)
Once Upon a Summertime (1958)
Blossom Dearie Sings Comden and Green (1959)
Soubrette Sings Broadway Hit Songs (1960)
My Gentleman Friend (1961)

Die hier zusammengestellte Musik umfasst verschiedene Schaffensperioden und auch verschiedene Stile. Die erste CD enthält von den oben aufgeführten Titeln die ersten drei.
Moody’s Mood For Love und Lullaby of Birdland and Other Famous Hits unterscheiden sich dadurch, dass hier weitestgehend für die damalige Zeit typische Unterhaltungsmusik geboten wird, so bestreitet die Dame den Gesang zusammen mit der Gesangsgruppe The Blue Stars Of France. Diese sollten schon bald als Swingle Singers firmieren. Auf April In Paris singt die Lady nicht, sondern hier darf man ihr akzentuiertes Pianospiel genießen. Herrlich, diese dezent swingenden Titel! Hier ist es übrigens der hervorragende Bobby Jaspar, der an der Flöte unterstützend und prägend wirkt.

Die komplette zweite CD wurde im Quartettformat eingespielt, Gesang plus Piano, Gitarre, Bass, Schlagzeug. Auf beiden Platten ist es übrigens der fantastische Ray Brown am Bass, der meisterhaft spielt, man lausche doch nur einmal dem Song Just One Of Those Things!

Nun zur dritten CD - Once Upon a Summertime und Blossom Dearie Sings Comden and Green sind noch einmal in Quartettbesetzung, unter anderem mit Tea For Two in unwiderstehlichem Balladenformat, und von denen gibt es einige Songs, mit einer gänsehautmäßigen Atmosphäre, auf der Blossom die Besonderheit ihrer Stimme voll ausfahren kann.

Auf der vierten CD befindet sich dann Dearie's erstes Album mit vollem Orchesterarrangement. So swingen diese energisch und mit ihrer Dichte und diesem besonderen Charakter scheinen sie eher massentauglich als die bisherigen jazzbetonten Songs.
Man sollte sich einmal Confession anhören, das ist einer jener Stücke, bei denen diese mädchenhafte Stimme ganz stark hervorsticht. Die letzten Songs sind erneut im Quartettformat aufgenommen worden, jedoch stammen die 1961 veröffentlichten Aufnahmen auch aus dem Jahr 1959 und entstanden nur einen Monat später nach jenen zu Blossom Dearie Sings Comden and Green.

Alles in Allem eine gelungene Zusammenstellung dieser frühen Jahre, wobei für mich die Platte Blossom Dearie aus 1957 eindeutig den Höhepunkt darstellt

Wolfgang Giese