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Wise Guys

Wo der Pfeffer wächst

Info Musikrichtung: A Cappella VÖ: 08.11.2004 (Pavement) Gesamtspielzeit: 71:59 Internet: http://www.wiseguys.de

Du. Du. Du. Tschik. Tschik. Tschik. Techno? Aber nein. A cappella. Ah! Cappella? Also ohne Instrumente? Jawohl. Für viele noch immer unglaublich, aber auch nur mit Stimmen ausgerüstet lässt sich wunderbarste Musik machen. Den Beweis bringen die Wise Guys aus Köln mit ihrem nunmehr achten Album.

Seit ihrem Debüt Dut-Dut-Duah von 1994 hat sich viel getan. Nicht nur, dass der ursprüngliche Bass mittlerweile der Manager der Band und Ferenc Husta an Bord ist. Nein, auch musikalisch hört man den Fortschritt der ehemaligen Schülerband. Alles klingt noch eine Spur homogener und melodischer, obwohl die 2003er Scheibe Klartext schon wie ein Meilenstein wirkte. Aber was ist bei a cappella Musik das Wichtigste? Das Nonplusultra? Das, worauf alle achten? Genau, die Texte!

Vielfältig sind die Inhalte. Beziehungsbeginn, Beziehungsende, Köln, vergangene Zeiten, in denen alles besser war (oder nicht?), Selbstironie, ein - gegenüber der Originalfassung - auf Klartext verbessertes Backrezept und Politik. Letztere hat sich übrigens, neben ?Hallo Berlin?, ein zweites Mal auf dem Album eingenistet, allerdings versteckt, in einem von Bodo Wartke getexteten Song namens Monica. Und überhaupt. Das Comedy-Element ist eh eines der herausragendsten bei den Fünfen. Das merkt man auf der Platte, das merkt man aber noch besser bei Konzerten. Und live unterwegs sind sie oft. Für alle Zweifler bleiben immer noch das Live-Album und die im letzten Jahr erschienene DVD mit einem der beiden Tanzbrunnenkonzerte im Mai 2003, die insgesamt über 22.000 Zuschauer anzogen.

Die neue CD jedenfalls gehört in jedes Musikfeinschmeckerregal, oder, noch besser, in den Player, aber keinesfalls dorthin, wo der Pfeffer wächst, wo die Knusperhexe hext, dahin wo der Yeti wohnt, oder gleich zum Mann im Mond.

Martin Korbach