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Wings

Venus and Mars

Info Musikrichtung: Rock VÖ: 31.10.2014 (1975) (MPL / Universal) Gesamtspielzeit: 93:44

Nach dem Split der Beatles hat es einen massiven Glaubenskrieg gegeben, welcher der Beatles der Wichtigste war. Dabei konzentrierte sich die Diskussion um John Lennon und Paul McCartney. Alben wie Band on the Run, oder das jetzt neu veröffentlichte Venus and Mars lassen das Pendel mehr als deutlich in Richtung Paul McCartney ausschlagen.

Wäre Venus and Mars als Beatles-LP erschienen, würde das an fast jeder Stelle packende, sehr abwechslungsreiche und überaus eingängige Album zu den Highlights des Beatles Katalogs zählen, das nur deshalb nicht in einem Atemzug mit Sergeant Pepper’s genannt werden könnte, weil es zu seiner Zeit keine Innovation darstellte, wie Pepper.

Nach dem akustischen Intro glänzt die „Rock Show“ als knackiger Rock’n‘Roll mit scharf gesetzten, teilweise verzerrten Gitarren und einem verspielten Epilog. Nach einer sympathisch kargen Ballade, geben sich mit „You gave me the Answer“ die roaring Twenties die Ehre. Nach einem pumpenden Rocker und einem groovenden Blues beschließt die Reprise des Openers die ursprüngliche erste LP-Seite.

Passend zu Titel gibt sich der packende Bass lastige Groover „Spirits of ancient Egypt“ leicht exotisch. Danach folgt mit „Medicine Jar“ einer der knackigsten Rocker des Wings-Katalogs. Das poppig beschwingte Highlight „Listen to what the Man said“ wird von zwei Stücken gerahmt, die man nur im Kontext eines derartig stark besetzten Albums als zweitklassig bezeichnen kann.

Der Re-Release wertet sich mit einem schicken Digi-Pack mit eingeklebtem Booklet und einer 50-minütgen Bonus-CD auf, die zwar nicht das Niveau der eigentlichen CD hält, aber viel viel mehr ist als die bei vielen ähnlichen Releases übliche Aneinanderreihung redundanter Alternative Versions. Auch solo veröffentlicht würde sich der Kauf der Bonus-CD lohnen.

Norbert von Fransecky