Reviews
Spacetrash
Info
Musikrichtung:
Spacerock / Spacedub / Kraut / Elektropsych
VÖ: 15.11.2014 (Klangbad) Internet: http://www.villalog.com http://www.klangbad.de |
Mit ihrem vierten Album Spacetrash legen die seit 1999 bestehenden Villalog aus Österreich eines der wohl stärksten Alben zwischen Spacerock/Psychrock und Kraut á la Can der letzten Jahre ab und bieten den bisherigen Meistern dieses Stils, Electric Orange, kräftig Paroli!
Das treibend einleitende “Düsseldorf Dub“ erinnert von den Harmonien und der Struktur her an frühe Kraftwerk und Can, würzt das Ganze jedoch mit einem kräftig vorantreibenden (Stoner)Beat. Wohlig beherzt wird man von diesem Song dann in das ähnlich gelagerte “Plätscher Plätscher“ getrieben, um dann im Stoner- und Space-verhafteten “Orange sunshine“ zu landen. Hier wird ein treibender Stonerbeat (elektronisch und akustisch) unter großflächigen, schwebenden Keyboards gearbeitet, chorale Gesänge geben die nötige Psychedelik und die geilen 70s-Gitarren geben den letzten Kick zum Abheben.
Modernere elektronische Beats liegen dann unter den feinen Gitarren und psychedlischen Sounds von “Alphaville“. Der elektronische Beat klingt fast tekknoid, das Schlagzeug bringt den passenden Rockkontext. Dunkle Keyboardwellen rauschen zu dem kompakten Soundbild über den Hörer und werden durch die grusligen Vokals ebenso wie durch die zwischen Licht und Dunkel schwankenden Gitarre verstärkt. Kraftwerk, Can und Sula Bassana auf einem Perry-Rhodan-Spacetrip.
“Bassknopf", das längste Stück, startet dann mit stark an Kraftwerk erinnernden Sounds und Beats. Dann setzt diese typische Gitarre ein und ein furioses Rhythmusmonster nimmt seinen Lauf. Man kann sich aussuchen, ob man sich von den treibenden Beats aus Elektronik und Schlagzeug, den betörenden Gitarren oder dem stoisch schwebendem Keyboardsound ziehen und in diese Klangwelt ziehen lässt. Am Besten schließt man jedoch die Augen und lässt sich vollends in dieses Klangmonster ziehen. Feine Rhythmuswechsel, das Spiel von ab- und anschwellenden Soundwellen der verschiednen Instrumenten, der glasklare Rhythmusklang... Diesem Spacetrip kann man nicht widerstehen.
Das Titelstück legt dann wieder einen Zahn zu. Die Beats und Schlagzeug und Percussions spulen ein Feuerwerk ab und treiben den Hörer nahezu zur Erschöpfung. Die als feinen Kontrast darüber gelegten Spacegitarren runden diesen nächsten Höhepunkt des Albums ab.
“NVN“ gibt dann noch mal unter dunkel dröhnenden elektronischen Klängen mit hämmerndem Schlagzeug richtig Gas. Flirrende elektronische Psychsounds, erst verspielte, später wildere Gitarrenfiguren lassen das Villalog-Schiff noch mal richtig Gas geben und durch Zeit und Raum fliegen, um dann mit “Wall of Echoes“ in einem eher ambienten Psychedelic-Sound einzulaufen und dieses treibende Album genau richtig ausklingen zu lassen.
Wie eingangs erwähnt: Hier kommt richtig Konkurrenz für Electric Orange und Co. Wem der Sound der deutschen Psychedeliker gefällt, ist hier genau richtig und wird über Wochen keine andere Scheibe als diese neben der ebenfalls gerade herausgekommenen zehnten Scheibe der Aachener hören.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Düsseldorf Dub | 5:45 |
2 | Plätscher Plätscher | 4:37 |
3 | Orange Sunshine | 6:46 |
4 | Alphaville | 6:19 |
5 | Bassknopf | 10:53 |
6 | Spacetrash | 5:53 |
7 | NVN | 7:08 |
8 | Wall of Echoes | 8:40 |
Besetzung
Mark Muncke: Elektronik
Bernhard Fleischmann: Schlagzeug
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |