Reviews
How things are made
Info
Musikrichtung:
Electronica / Wave
VÖ: 29.09.2014 (Anti Ghost Moonray / Cupboard Music) Internet: https://www.facebook.com/bernholzmusic https://soundcloud.com/bernholz |
Jez Bernholz ist ein britischer Künstler, der sich mit Skulpturen, Filmen und Musik beschäftigt. Sein nun erschienenes erstes Album How things are made ist in zwei Jahren Homerecording mit digitaler Technolgie, aber vor allem auch Vier-Spur-Geräten und Casio-Synthesizern entstanden. Eben diese dominieren auch den Sound des Albums.
In den neun Tracks des Albums fühlt man sich an vielen Stellen (wohl gewollt und ungewollt) an viele andere Künstler, zumeist der 80er, erinnert. So taucht am Ende des Einstiegs und als Single verwendeten Songs “Austerity Boy“ ein interessant verarbeitetes Madonna-Sample ("Living in the Material World") auf. Der Einstieg in den Song mit seinem brummenden sirenenhaften Syhnesizer-Sound und dem dann einsetzenden pumpenden Bass erinnert stark an die Legendary Pink Dots. Im dritten Stück tauchen elektronisch erzeugte Chöre auf, die mich stark an Arcade Fires Frühphase erinnern, welches dann im vierten Stück auf die Spitze getrieben wird und mit herrlichen 80er-Jahre-Elementen ebenso wie mit Radiohead-ähnlicher Elektronik vermischt werden. Oder erinnert mich diese Gesangsarbeit doch an die Beach Boys?
Es ist ebenso angenehm wie schwierig all diese Referenzen zuzuordnen.
Die Songs des Albums fließen alle ineinander über und ergeben so ca. 45 sehr kompakte und unterhaltsame Minuten in einem dichten elektronischen Sound mit feinen Melodien, schönen Stimmungen und interessanten Perkussionen. Die auf dem Info herbezitierten Vergleiche zu so großen Alben wie Hounds of Love (Kate Bush), Low (David Bowie) oder Big Science (Laurie Anderson) mögen in der Herangehensweise und Dichtheit des Albums vielleicht stimmen, sind aber dann vielleicht doch etwas zu hoch aufgehängt.
So bleibt How things are made ein nicht wirklich innovatives, insgesamt eher Retro-gerichtetes, aber eben doch kurzweilig und interessant anderes Elektro-/Low-Fi Album.
Wolfgang Kabsch
Trackliste
1 | Austerity Boy |
2 | Horses part 1 |
3 | Horses part 2 |
4 | Animals |
5 | The Modernist |
6 | How things are made |
7 | My History |
8 | What you want to do |
9 | Mesopotomia |
Besetzung
Dan Harding: Schlagzeug auf "Austerity Boy"
Esther Springett: Klarinette auf "Austerity Boy"
Ales Painter: Saxophon auf "Austerity Boy"
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |