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Benedikt Gramm

Nach zwei Uhr Nachts

Info Musikrichtung: Singer-Songwriter VÖ: (DIY) Gesamtspielzeit: 30:36 Internet: http://www.benediktgramm.com

Ich eröffne mit dem schönen Satz „Ist das Kunst oder kann das weg?“.

Da ich Freund von zahlreichen Songwritern bin und da auch nicht nur mein Lieblingsgenre „Punkrock“ beim Plattenkauf bedenke, lag also die besagte CD von Benedikt Gramm im Briefkasten.
Vorher nie was von dem Berliner Musiker gehört ging es los.

Gleich der erste Song „Intensivstation“ war so ein „Hmm…weiß nicht“- Moment. Handwerklich gut, aber falls das sein Humor ist, versteh ich ihn nicht. Vielleicht ein Ausreißer. Also weiter.
Aber auch der zweite Song „Assistenzarzt“ war ähnlich. Nicht nur das sich beide Texte im Krankenhaus abspielen, so find ich Songs über das „Bauch aufschneiden“ und „Medikamentenmissbrauch“ nicht witzig. Auch wenn es alles nicht ernst gemeint ist.
Dabei kann niemand sagen ich wär schwarzem Humor nicht offen gegenüber, aber ich finde weder die Texte an sich, noch den Humor gelungen.

Naja, also weg vom Krankenhaus und mal den Titelsong „Nach zwei Uhr nachts“ angeschmissen.
Der Song erinnert mich an Sven van Thom. Sogar sehr stark. Mit einem schwermütigem Text berichtet Benedikt Grimm hier über einen Zug durch die Gemeinde. „...du und mein Kater, macht mir Theater“. Tja…also mich überzeugt der gute Herr Grimm hier ganz und gar nicht. Und das zieht sich wie ein roter Faden durch den Rest der CD.

Bei Songs wie „Dienstag“ bricht man mit Stromgitarre in Richtung Punk aus und der Gesang weicht wütendem Gebrüll, aber wieder mein textliches Problem.

Nicht das man mich hier falsch versteht. Ich habe nichts gegen Texte die Raum für eigene Interpretation lassen, aber ich hab hier das Gefühl man versucht sich textlich und künstlerisch durch verschiedene Genres zu peitschen, was meiner Meinung nach nicht gelingt.

Vermutlich von mir völlig unterschätzt, aber ich kann weder mit der Musik, noch mit der Art Texte zu schreiben etwas anfangen.

Sven Hoppmann