Reviews
Phantom Radio
Info
Musikrichtung:
Alternative, Singer-Songwriter, Blues
VÖ: 17.10.2014 (Heavenly / PIAS) Gesamtspielzeit: 38:04 Internet: http://www.marklanegan.com/ |
Ob laut, ob leise…Mark Lanegan hatte in seiner bisherigen Karriere immer etwas zu sagen. Also wenn man ihn als rastlos bezeichnen sollte, ist das quasi noch mehr als untertrieben…die Liste aller von ihm bzw. mit ihm veröffentlichten Alben füllt auf Wikipedia mehr als eine ganze Monitorseite!
Mit den `Screaming Trees` und den `Queens Of The Stone Age` lautstark und druckvoll, so tappte er auf Solopfaden eher ruhig und beschaulich durch die Welt.
Aktuell hat er, kurz vor seinem 50igsten Wiegenfest, wieder einen Schwung Gastmusiker um sich geschart und lässt unter dem Namen Marc Lanegan Band das Phantom Radio aufspielen.
Der im Bundesstaat Washington geborene und mit allen Wassern gewaschene bzw. alles mitgenommene (Alkohol, Drogen, Ärger mit der Staatsmacht) Musiker hat sich scheinbar in den letzten Jahrzehnten seine Hörner abgestoßen, haute er doch 2002 noch bei den Queens-Meisterwerk `Songs For The Deaf` in die Saiten, und macht nun bereits seit längerer Zeit auch trocken und beschaulicher eine ausgesprochen gute Figur!
Das die Marc Lanegan Band eigentlich nur ein Kunstgebilde ist, welches Lanegan quasi seit über zehn Jahren als Künstlername benutzt um seinen diversen an den Alben beteiligten Gastmusikern Tribut zu zollen, ist kein Geheimnis.
Nach dem 2012er Werk Blues Funeral, welches erst acht Jahre nach seinem letzten und bisher erfolgreichsten Solo-Album Bubblegum erschien, ist nun das Phantom Radio fertig (nicht zu vergessen, dass er in den letzten zwei Jahren noch ein Album mit `Duke Garwood` und ein Cover-Album veröffentlicht hat).
Musikalisch irgendwie melancholisch und schleppend und wieder einmal ein Augenmerk auf seinen Blues vergangener Tage. Dann noch ein wenig Elektronik der alten Schule und somit wird wieder bewiesen, dass Marc weiterhin vielseitig und umtriebig bleibt…ein wahrer Rock-Rebell halt!
Okay, eine Sache fällt schon einmal auf…es klingt alles irgendwie fröhlicher und eine gewisse Euphorie lässt sich nicht abstreiten. Nicht zu vergessen die unverwechselbare raue Stimme, die uns fast verborgen geblieben wäre, da Marc zu seiner Anfangszeit ja noch Drummer und eher ein Gesangsmuffel war!
Fans brauche und kann ich hier eh nix vormachen…diese Scheibe ist für sie sowieso ein Muss. Bisher unbeeindruckte Musikinteressierte sollten es sich gut überlegen, da die Gefahr besteht, sich ansonsten demnächst regelmäßig auf den Weg zum Musikdealer ihrer Wahl machen zu müssen…wie gesagt, Marc Lanegan hat es mit Veröffentlichungen mehr als eilig!
Jens Helbing
Trackliste
1 | Harvest Home | 3:16 |
2 | Judgement Time | 2:29 |
3 | Floor Of The Ocean | 4:52 |
4 | The Killing Season | 3:46 |
5 | Seventh Day | 4:52 |
6 | I Am The Wolf | 3:42 |
7 | Torn Red Heart | 4:01 |
8 | Waltzing In Blue | 3:14 |
9 | The Wild People | 3:06 |
10 | Death Trip To Tulsa | 4:46 |
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |