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House of Riddim

House of Riddim presents ...

Info Musikrichtung: Reggae VÖ: 29.03.2004 (Soulfire / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 58:55 Internet: http://www.houseofriddim.turbo.at

Wer bei neuen Reggae-Styles nicht mitreden und vor allem nur schwer mithören kann, sollte das Haus des Riddims als Steigbügelhalter wählen. Diverse aktuelle Acts versammeln sich unter diesem Dach, setzen moderne Akzente, wurzeln aber überwiegend tief in der Tradition. So kann jeder, der vor 25, 30 Jahren einmal die aktuellen Bob Marley-Alben geschätzt hat, an Altbekanntem anknüpfen. Gerade die beiden Eingangsstücke leisten hier gnädige Einstiegshilfe.

Jahcoustix verhilft seinem Titel durch den Einsatz filigraner Gitarren in spanischer Manier zu einer erfrischenden Leichtigkeit, die das fehlende Feeling in der Stimme aber nur bedingt ausgleicht.

Eines der Highlights der CD führt den Hörer dann and die Moderne heran. Cappucinos Weed-Tune im breiten Patois kommt mit leichtem HipHop-Feeling und bleibt garantiert sofort im Ohr hängen. Textlich sympathischer ist Ganjamans deutsches Bekenntnis zu Jah mit herrlich weichem Flow und einer Stimme, die gelegentlich (ver)störend an Helge Schneider erinnert.

Jah Meek vertritt die Dub-Fraktion. Danny Ranking gibt etwas viel Schmalz in seine Reggae-Ballade. Paco Mendoza ist sicher kein Metal, aber genauso sicher der Act der CD, der am ehesten die Brücke zum härteren Stoff schlagen könnte. Dazu verhilft der Reggae-untypische Bass im Hintergrund und die raue spanische Stimme, die auch neben harten Gitarren Bestand hätte.

Und auch wenn das House of Riddim presents... streckenweise ein wenig nach Massenproduktion klingt finden sich darin eine ganze Reihe interessanter Aufnahmen, die (Wieder-)Annäherungen an die Musik Jamaikas zu einer fast schon Notwendigkeit machen.

Norbert von Fransecky