····· Wolvespirit verkaufen Bullshit ····· Rock of Ages - Zusatzshows in 2025 ····· Ally Venable veröffentlicht Video zur neuen Single „Do you cry“ ····· Das zweite Album von Wizrd kommt zum Nikolaus ····· 40 Jahre Helloween - Das muss gefeiert werden ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Deep Purple

Live in Graz 1975


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 12.09.2014

(Ear / Edel)

Gesamtspielzeit: 79:58

Braucht man 2 CDs von derselben Tour? Konkret: Macht es Sinn diesen fast 40 Jahre nach dem Event veröffentlichten Konzertmitschnitt zu erwerben, wenn man das damals erschienene Live-Album Made in Europe schon seit Langem im Schrank stehen hat?

Eine knappe Viertelstunde lang sind sich die beiden Aufnahmen so sehr zum Verwechseln ähnlich, dass man zu der Antwort „Nein!“ neigt. Ich vermute auf Made in Europe sind eben diese Aufnahmen von „Burn“ und „Stormbringer“ (diese Ansage!) zu hören, die am 3. April 1975 in der Eishalle Liebenau am Stadtrand von Graz mitgeschnitten wurden.

Für Freunde der Mark III Besetzung dürfte die Aufnahme von „The Gypsy“, einem weiteren, sehr atmosphärischen Titel vom damals aktuellen Album Strombringer, für den Kauf sprechen. Vor allem aber mindert Live in Graz das große Manko, unter dem Made in Europe immer gelitten hat. Um Doubletten mit dem nur drei Jahre zuvor erschienen Live-Klassiker Made in Japan zu vermeiden, fehlten auf der 1975er Live-Scheibe praktisch alle großen Purple-Klassiker. Das ist mit dem Signature Song „Smoke on the Water“ (hier mit einem ungewöhnlich ruhigen Teil im letzten Drittel) und der Improvisationsplattform „Space Truckin‘“ nun ein Stück weit ausgeglichen – auch wenn die eigentlich unverzichtbaren Klassiker „Highway Star“ uns „Child In Time“ immer noch fehlen. Aber das Problem hat man bei Live-Sets ja immer. „Child In Time“ wird zur großen Freude des Publikums in „Space Truckin‘“ ein paar Takte lang zitiert, um in eine Blues-Phase überzuleiten.

Das hier zu hörende Konzert stand ganz am Ende der Mark III Ära. Blackmore sollte danach nur noch zwei Mal mit der Band auf der Bühne stehen, bevor er mit Rainbow seinen eigenen Weg ging. Das Booklet, das insbesondere die Umstände der Trennung ausführlich beleuchtet, stellt zu recht fest, dass Deep Purple es – bei aller Sprachlosigkeit der Bandmitglieder untereinander – noch einmal wissen wollten und sich kurz vor Toresschluss auf dem Zenit ihrer Form befanden. Da tut es auch nichts zur Sache, dass man gelegentlich doch merkt, dass David Coverdale kein Ian Gillan ist. (Was ihn nicht schlechter macht. Seine Stärken liegen einfach an anderer Stelle, als bei den für Gillan – und einige Purple-Stücke - so typischen hohen Schreien.)

Fazit: Eindeutige Kaufempfehlung – auch im Blick auf das schön aufgemachte Digi-Pack!



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Burn 7:51
2Stormbringer 5:08
3The Gypsy 5:23
4Lady Double Dealer 4:32
5Mistreated14:41
6Smoke on the Water 9:44
7You fool no One12:16
8Space Truckin'20:22

Besetzung

Ritchie Blackmore (Git)
David Coverdale (Voc)
Glenn Hughes (B)
Jon Lord (Keys)
Ian Paice (Dr)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger