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The Medici Castrato
Info
Musikrichtung:
Frühbarock
VÖ: 3.10.2014 (Glossa / Note 1 / 2013 / Best. Nr. GCD 923501) Gesamtspielzeit: 57:02 Internet: Raffaele Pe |
DER SCHATZ DER MEDICI
Die Medici waren im Florenz des 15. und 16. Jahrhunderts nicht nur wirtschaftlich und politisch prägend, sondern auch als Förderer von Kunst und Wissenschaften. Und sie verstanden es, auf diesem Wege ebenfalls den Ruhm ihres Hauses zu mehren. Zu diesem trug an der Schwelle zum 17. Jahrhundert nicht zuletzt der Kastrat Giovanni Gualberto Magli bei. Er trat 1704 in den Dienst der Medicis, denen er zeitlebens verbunden blieb, wenngleich diese ihn auch mal – wie heute im Fußball – verliehen, so z.B. an den Hof der Gonzaga, wo er an der Uraufführung von Monteverdis epochemachender avantgardistischer Oper „Orfeo“ mitwirkte.
Die Hommage an Gualberto Magli erweist sich insoweit als programmatisch reizvolle Idee für einen Querschnitt durch den italienischen Frühbarock, der sich durch die Hinwendung zu verschattet-klagender, monodischer Melodienseligkeit und zu feinsinniger Instrumentalbegleitung auszeichnet. Das Programm bildet diese Umbruchzeit zudem klug ab, mit einem Wechselspiel aus Madrigalen und den damals in Mode kommenden Formen nach der Art des Recitar cantando oder der Canzone.
Indes vermag der aufstrebende italienische Countertenor Raffaele Pe der Musik nur in wenigen Momenten den nötigen Glanz zu verleihen. Pe befleissigt sich praktisch durchweg eines herben Lamento-Tones, der für die Stücke nicht immer passend ist, dessen durchdringende Kraft er aber vor allem in der Höhe um den Preis eines säuerlichen Beiklangs erkauft. Die zarte Begleitung der wunderbar musizierenden Chiara Granata und David Miller an der Tripelharfe bzw. Theorbe wird dabei an den Rand gedrückt und die Geduld des Zuhörers arg strapaziert.
Sven Kerkhoff
Trackliste
A homage to Gualberto Magli
Claudio Monteverdi (1567-1643)
Operina L’Orfeo
1 Musica (Prologue)
2 Primo intermezzo
3 Speranza (from Act III)
4 Possente spirto
5 Proserpina (from Act IV)
Johann Nauwach (1595-1630) & Giulio Caccini (1550-1618)
6 Amarilli mia bella
Francesca Caccini (1587-c.1645)
7 Dispiegate guance amate
Giulio Caccini
8 Sfogava con le stelle
Sigismondo d’India (c.1582-1629)
9 Ancidetemi pur (Lamento di Giasone)
Francesco Lambardi (1587-1642)
10 O felice quel giorno
Giovanni Maria Trabaci (c.1575-1647)
11 Toccata seconda per l’arpa
Girolamo Montesardo (1580-1620)
12 Hor che la nott’ombrosa
Alessandro Ciccolini (b.1970)
13 Solo e pensoso
Anonymous 17th century
14 Se fama al mondo
Johann Nauwach
15 Tempesta di dolcezza
16 Jetzund kömpt die nacht herbey
Sigismondo d’India
17 Piangono al pianger mio
Besetzung
Chiara Granata: Tripelharfe
David Miller: Theorbe
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |