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Info
Musikrichtung:
Jazz
VÖ: 10.10.2014 (Whirlwind Records) Gesamtspielzeit: 72:20 Internet: http://www.olliehowell.com/ http://www.whirlwindrecordings.com/ |
Narben und Stiche, der Titel dieser Platte hat einen entsprechenden Hintergrund.
So berichtet der Schlagzeuger Howell, dass dieses Album eine Chronologie darstelle, eine Periode seines Lebens, die von positiven wie auch negativen Ereignissen geprägt war.
Positiv, weil er Quincy Jones als seinen Förderer/Mentor und den Drummerkollegen Jimmy Cobb kennen lernte und negativ darum, weil ihm 2009 eine Gehirnerkrankung diagnostiziert wurde und die zu mehreren Operationen führte. Die Musik dieses Albums entstand im Laufe dieser Zeit im Spiegel der Ereignisse und diese Platte ist das Soloalbum des jungen, vierundzwanzigjährigen britischen Musikers.
Musikalisch bewegen wir uns im Rahmen von Post Hard Bop, Experimente sind nicht zu erwarten.
Angry Skies erinnert mich etwas an den Stil der frühen Impulse-Jahre von John Coltrane, mit zupackendem Einsatz der Trompete, melodisch verflochten mit dem Saxofon, so wirkt die Musik verspielt und ein wenig verklärt.
Großen Anteil hat der Pianist, der zum Beispiel positiv auffällt durch seine harmonisch einleitenden Einsätze und auch durch teils stakkatohaft geführte Pianoläufe. (Later On.
Der Fremdtitel Dear Old Stockholm bewegt sich mitunter in fast kammermusikalisch anmutender Atmosphäre mit starkem perkussiven Anteil und Beyond punktet durch druckvollen Einsatz der beiden Bläser, getragen von einer gewissen Spiritualität, und garniert mit einem guten Saxofonsolo, wobei ich anmerken muss, dass Duncan Eagles öfter positiv auffällt.
Insgesamt treffen wir auf gut balancierten Sound mit klarer Ortung der Instrumente, und verabschiedet werden wir durch ein sanftes und ruhig fließendes Finale von dahintreibendem Charakter.
Howell selbst spielt präzise, nähert sich gelegentlich der Polyrhythmik eines Elvin Jones, und agiert eher kräftig denn zurückhaltend. Jedenfalls zeigt er sich stets mehr vordergründig als nur gruppendienlich, ohne jedoch eine Vormachtstellung innerhalb der Strukturen einzunehmen.
Abschließend zitiere ich gern eine Äußerung von Quincy Jones:
An unbelievable drummer. So creative I couldn’t believe it. This kid really is a 360-degree beautiful young cat that I believe has what It takes to make a life out of music..
Nun, nun möge sich Jede/r selbst von der Qualität der Musik und des Schlagzeugspiels überzeugen.
Trackliste
2 Beyond (6:23)
3 Drum Intro (1:00)
4 So Close, So Far (5:08)
5 Angry Skies (3:19)
6 Trumpet Intro (1:11)
7 19th Day (7:01)
8 A World Apart (8:54)
9 Bass Intro (1:16)
10 For Anya (6:13)
11 They (7:02)
12 Sax Intro (0:45)
13 Two Sides (5:01)
14 Dear Old Stockholm (5:00)
15 Piano Intro (1:39)
16 A Hollow Victory (6:19)
Besetzung
Duncan Eagles (tenor saxophone)
Mark Perry (trumpet)
Matt Robinson (piano)
Max Luthert (double bass)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |