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Nicke Borg Homeland

Ruins of a Riot

Info Musikrichtung: Pop-Rock VÖ: 03.10.2014 (Gain Music) Gesamtspielzeit: 36:12 Internet: http://www.nickeborg.com

Der Schwede Nicke Borg, bei uns vor allem als Sänger und Gitarrist der Rotz-Rocker Backyard Babies bekannt, ist in seiner Heimat mittlerweile ein Popstar. Oder will er es jetzt so richtig werden? Zumindest legt sein neues Album Ruins of a Riot diese Vermutung ziemlich nahe.

„Mit seinem Solo-Projekt Nicke Borg Homeland kehrt Nicke Borg zu seinen harten Rock-Wurzeln zurück“, steht im Promoblatt zu lesen. Ähm, nein. Das kann man so nicht unterschreiben. Klar, was einen ziemlich schnell überfällt, sind tatsächlich zupackende Gitarrenriffs, die immer wieder durch die Songs streunern und diese antreiben. Aber leider sind sie meist nur Staffage für leichtgängige Popsongs, die immer ein wenig zu simpel, immer etwas zu glatt und immer wieder einen Hauch zu gewöhnlich sind. Dabei stellt man sich selbstbewusst neben eine Pseudo-Rockband wie Sunrise Avenue.

An sich ist das ja auch gar nicht schlimm. Denn wer auf eingängige Songs im Radioformat steht, findet vieles das ihr/ihm Freude bereitet. Sei es Midtempo-Rock im Pop-Modus („Midsummer Mad“, „Out Of The Line“), gemächlicher, leicht Songwriter-mäßig angehauchter Stoff („End Of The Rainbow“) oder etwas epischer angehauchter Tamtam („Devil Angel Mother“).

Sein Ziel eine leichtfüßige, ausgefeilte Platte zu machen hat Nicke Borg damit wohl erreicht. Schade ist es trotzdem, dass der Mann die leichten Country-Einflüsse - und wenn man ehrlich ist, alles was irgendwie „cool“ klang -, die auf seiner letzten Platte Chapter II noch vorhanden waren, über Bord gekippt und gegen eine absolute Hochglanzproduktion eingetauscht hat. Damit macht Ruins of a Riot für den Rockfan auch nicht mehr Spaß als das Soloalbum seines (ehemaligen?) Bandkollegen Dregen. Da sehnt man eine Backyard-Babies-Reunion nur noch mehr herbei…

Mario Karl