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Tyred Eyes

Elevator

Info Musikrichtung: Indie-Rock VÖ: 15.09.2014 (Gaphals / Code 7) Gesamtspielzeit: 35:56 Internet: http://www.facebook.com/tyredeyes

Huch, was hat sich denn hier aus dem hohen Norden angeschlichen? Die Schweden Tyred Eyes kommen anfangs recht unauffällig daher. Doch ihr Album Elevator entpuppt sich als ein (wenn auch etwas schäbig) schimmerndes Kleinod.

„Indie-Rock“ prangt dabei ganz selbstbewusst auf den Fahnen des Quartetts. Allerdings komplett ohne jegliche Trendanbiederungen und zur Schau gestellter Nerdigkeit. Einfach gute Songs spielen, die gerne auch mal ein bisschen schief sein dürfen - das scheint das erklärte Ziel der Band zu sein. Während die Gitarren knirschen schmeißt man ein paar nette Melodien ins Rund, die sich gar nicht erst dafür schämen als poppig bezeichnet zu werden und sorgt damit für Hörspaß.

Den Gesang teilen sich Martin Toresson und sein weibliches Pendant Johann Hellqvist. Dadurch ergeben sich einige spannende Momente. Besonders wenn sie gemeinsam ihre Zeilen ins Mikro singen. Das stimmungsvolle „Backwards over impossible Germany“ oder „Dear sister“ sind hierfür gute Beispiele. Auch stilistisch hat man damit schon ein ganzes Stück abgedeckt. Von melancholisch schlurfend bis garagig rockend bewegt sich die Chose, die ihre Wurzeln bei den Lo-Fi-/Indie-Bands der 90er und 70er-(Post-)Punk hat.

Nicht jeder Song ist dabei ein ausgesprochener Hit, aber es findet sich genügend Stoff, der den Ohren schmeichelt. Wer sich mal ein Bild davon verschaffen möchte, der greife zum mitreißenden Abschlussepos „Love & Loss“, das alle Stärken der Band auf einmal in sich vereinigt.

Mario Karl